Das ist die Zukunft der Umkleide-Kabine
Digitaler Spiegel mit Instagram-Zugang

Die italienische Modekette OVS hat die Charles Vögele Gruppe aufgekauft. Und will sie wieder für Junge attraktiv machen – etwa mit digitalen Spiegeln in den Umkleidekabinen.
Publiziert: 19.06.2017 um 14:59 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 01:48 Uhr
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Digitaler Kiosk in Kleiderlädeli: Die Italiener von OVS motzen die alten Vögele-Filialen auf und binden sie an die digitale Welt an.
Foto: Thomas Meier

Ende Oktober wird sich Vögele erneuert haben. Die italienische Modekette OVS hat den serbelnden Schweizer Kleiderhändler aufgekauft – und baut den Konzern um. Schon seit März gibt es fünf Pilotfilialen in der Schweiz. Um auch jüngere Kunden anzulocken, sollen die Läden an die digitale Welt angebunden werden.

Die beiden künftigen OVS-Aushängeschilder in der Schweiz – ein Laden in Bern und ein Flagship-Store nahe der Zürcher Bahnhofstrasse – werden je eine Umkleidekabine ohne Spiegel haben. Dafür mit Bildschirm.

Social-Media-Gemeinde mit im Umkleideraum von OVS

Wie das aussieht, hat BLICK in Mailand (I) betrachten können. Über Kameras, die die Kunden von allen Seiten abfilmen, können sie sich von hinten im digitalen Spiegel betrachten – ohne sich dabei verrenken zu müssen. Ganze neu ist das Spiegelbild aus Pixeln in Umkleidekabinen zwar nicht – in den USA gibt es das schon länger. Doch OVS lässt die Internet-Welt in die Umkleidekabinen spitzeln!

Von vorne und von hinten ohne Umdrehen: Im digitalen Spiegel können sich OVS-Kunden mittels Kameras bequem von allen Seiten betrachten. Bald auch in der Schweiz.
Foto: Thomas Meier

Die Firma nennt die Umkleide «social changing room» (soziale Umkleidekabine). Denn die Kameras können Fotos schiessen, die man direkt in sozialen Netzwerken wie Instagram teilen kann.

Vom Laden aus Klamotten nach Hause bestellen

Zudem gibt es einen interaktiven Kiosk – eine Station, an der Kunden beispielsweise ein Etikett scannen können und weitere Informationen über das Kleidungsstück erhalten. So können sie etwa erfahren, in welcher Filiale noch welche Grössen erhältlich sind. Man kann sich damit auch direkt ein Kleidungsstück nach Hause schicken lassen.

OVS-Chef Stefano Beraldo (60) weiss, dass dies für die angestammte Vögele-Kundschaft eine ziemliche Umstellung bedeutet. «Die werden uns nicht zu 100 Prozent mögen», sagte er im Interview mit BLICK. Beraldo ist sich aber sicher, dass Vögele ganz abgestürzt wäre, hätte er nicht gehandelt: «Charles Vögele wäre bankrottgegangen.» (grv/bsh)

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