Diese Aussicht hat es in sich: Vom Infinity-Pool des Hotels Villa Honegg in Ennetbürgen NW blicken Feriengäste über den Vierwaldstättersee und auf Berggipfel. Unter dem Hashtag #villahonegg gehen Bilder vom Fünfsternehaus auf Instagram um die Welt. Lanciert hat den Hype die brasilianische Reisebloggerin Fabiana Gama 2016.
Fast 17'000 Einträge finden sich inzwischen unter dem #villahonegg. Für das Hotel mit Traumlage sind die Instagram-Bilder viel wert. «Social Media ist unsere Werbung», sagt Sebastian Klink, der im Februar die Leitung des Hotels übernommen hat gegenüber «Forbes». Schon seit 2011 würden sie für Werbung kein Geld mehr ausgeben. Damals wurde das Haus renoviert.
Nur für eine Nacht und ein Bild
Das Spa sei zwar immer populär gewesen, so Klink. Doch mit dem viralen Post der brasilianischen Reisebloggerin hätten die Buchungen von Gästen aus Australien, den USA oder Korea deutlich zugenommen.
Die meisten Besucher würden zwei oder drei Nächte bleiben, ziemlich viele aber tatsächlich auch nur für eine einzige Nacht kommen. Um wirklich nur ein Bild im Pool zu machen, erklärt der Hotelleiter. Das Hotel hat nichts gegen die Kurzzeitgäste. Schliesslich rühren auch diese Besucher wieder kräftig die Werbetrommel, wenn sie ihr Bild dann posten.
Spareffekt schwer abzuschätzen
Was das Nidwaldner Hotel nun dank Social Media spart, ist schwer einzuschätzen. Werbebudgets in der Hotelbranche sind laut dem Verband Hotelleriesuisse sehr individuell. Ein Faktor ist dabei etwa, ob ein Hotel Teil einer Kette ist oder einzeln operiert. Weiter spielen auch die Zielgruppe und die Positionierung eine Rolle. Verbreitet sei Influencer-Marketing noch stärker bei den Destinationen als bei den Hotels. Deshalb hätten sie vom Verband auch keine Zahlen zum Wert dieser Werbeart, erklärt Sprecher Patric Schönberg gegenüber BLICK. (jfr)