Die Frauen mussten vergangenen Herbst eine bittere Pille schlucken: 50,6 Prozent der Stimmenden befürworteten die Erhöhung des Frauenrentenalters auf 65 Jahre. Und das klar gegen den Willen der Frauen, die die Vorlage deutlich ablehnten.
Nun zeigt sich aber: Wer rechnet, könnte von der Erhöhung gar profitieren. Allerdings gilt das nicht für alle, aber doch für die Übergangsjahrgänge. Für viele Frauen mit Jahrgang 1961 bis 1969 lohnt sich dank Entschädigungen eine frühzeitige Pensionierung.
Frauen fahren besser als Männer
Die Kompensationen können bis zu 60'000 Franken betragen, wie Vorsorgespezialist Andreas Zeller der «NZZ am Sonntag» vorrechnete. Denn der Bund hat für diese Kompensationen drei Milliarden Franken eingeplant.
Das VZ Vermögenszentrum bestätigte die Aussage. Die Rechnung könne aber stark variieren, sagte ein Sprecher des VZ. Trotz Fachkräftemangels könnte es also zu einer Welle der Frühpensionierungen bei Frauen kommen: «Frauen der Übergangsgeneration fahren bei der AHV in der Regel klar besser mit einer vorzeitigen Pensionierung», so Zeller.
Mehr Wissen lohnt sich
Das hat damit zu tun, dass Männern bei einer Frühpensionierung die AHV viel stärker gekürzt wird als den Frauen, die von der Kompensation des Bundes profitieren könnten.
Ganz generell gilt: Informieren lohnt sich. Denn die Vorsorgespezialisten waren sich auch einig, dass Frauen oft Informationen zur Pensionierung fehlen. Vielen sei etwa nicht bewusst, dass das Rentenalter in Schritten von drei Monaten ansteigt und nicht auf einen Schlag 65 Jahre erreicht. (SDA/koh)