Noch dauert die Wintersaison in den Bergen ein paar Wochen. Das grösste Hotel von Savognin GR lässt das aber völlig kalt. Denn das Cube verpasst die gesamte Saison. Im November wurde bekannt, dass das grösste Haus der Destination wegen eines Streitfalls zu bleibt (BLICK berichtete). 200 Betten blieben den ganzen Winter über leer, Hunderte Gäste fehlen.
Betroffen von der überraschenden Schliessung sind auch die Mitarbeiter. Schon im Januar wurde bekannt, dass die Angestellten auf ihre Löhne warten müssen. Daran hat sich in der Zwischenzeit nichts geändert. Noch immer vermisst etwa der frühere Food-und-Beverage-Manager Florian Gabathuler sein Geld. Gegenüber der «Südostschweiz» zeigt er sich enttäuscht über den Rechtsstaat: Weder Gemeinde noch Kanton würden etwas unternehmen.
Kurtaxen nicht bezahlt
Doch auch die Gemeinde gehört zu den Geschädigten. Rund 150'000 Franken vermisst der Gemeindeverbund Surses GR, wovon Savognin Teil ist. Das zeigt laut der Zeitung ein Betreibungsregisterauszug vom Januar. Hauptsächliche schulde die S1 Hotelerrichtungs AG, das Unternehmen hinter dem Hotel, der Gemeinde Steuern und Kurtaxen, erklärt der Gemeindepräsident Leo Thomann. Auf dem Rechtsweg werde man versuchen, das Geld einzutreiben.
Allerdings muss sich ein Richter zuerst mit den Betreibungen befassen. S1 bestreitet nämlich die Schulden. Gleiches tut das Unternehmen auch bei den Forderungen der Ex-Angestellten und bei den 65'000 Franken, welche die Savognin Bergbahnen einfordern. Ingesamt geht es um über 370'000 Franken. Warum genau die Schulden nicht rechtsgültig sein sollen, bleibt unklar. Die «Süostschweiz» erhält auf Anfragen bei S1 und den Cube-Verantwortlichen keine Antwort.
Wie es mit dem Hotel weitergeht, ist ebenfalls offen. Im Sommer jedenfalls dürfte «Cube» geschlossen bleiben. Vielleicht aber empfängt es im nächsten Winter wieder Gäste.