Diskretion gehört zum Kerngeschäft einer jeden Bank. Sein Verstoss gegen das Epidemiengesetz ruft nun nicht nur die Finanzmarktaufsicht Finma auf den Plan. Präsident António Horta-Osório (57) bringt damit seine Schweizer Grossbank Credit Suisse auch in die Schlagzeilen grosser internationaler Medien.
«Er hat ein schweres Reputationsrisiko für die gesamte Bank in Kauf genommen», schreibt die «Frankfurter Allgemeine Zeitung». Gleichzeitig habe er auch Mitmenschen potenziell einem Risiko ausgesetzt. So sei CS-intern das Entsetzen gross. «So etwas darf nicht passieren», zitiert die Zeitung einen CS-Manager.
CS-Präsident im Visier der Finanzpresse
Hohe Wellen schlägt Horta-Osórios Quarantänebruch in der internationalen Finanzpresse. «CS-Präsident verletzt Quarantäneregeln», titelt die «Financial Times». Dabei habe der portugiesisch-britische Banker einen kulturellen Neubeginn bei der skandalgeplagten Bank versprochen.
Die US-Nachrichtenagentur Bloomberg stösst ins gleiche Horn, zitiert einen Finma-Sprecher, dass die Finanzaufsicht in Kontakt mit der Grossbank stehe. Ebenso trägt die Nachrichtenagentur Reuters den Quarantänebruch auf die Newsportale im angelsächsischen Raum.
Der Quarantäneverstoss des CS-Spitzenmanns wird auch schweizweit breit diskutiert – und zumeist empört kommentiert, schreibt die nationale Nachrichtenagentur SDA. (uro)