Der Kanton Graubünden geht neue Wege bei den Corona-Tests. Er überwacht seine Kläranlagen grossflächig. Ab August sollen mindestens 80 Prozent der Bevölkerung über die Kläranlagen «getestet» werden, wie die «Südostschweiz» schreibt. Damit will die Kantonsregierung eine zuverlässige Überwachung der epidemiologischen Lage sicherstellen. Selbst wenn die Impfkampagne dereinst abgeschlossen ist.
Seit Dezember untersucht das Gesundheitsamt laut dem Bericht das Abwasser auf Spuren des Sars-CoV-2-Virus. Seit kurzen finden diese Tests im grossen Stil statt. Unter anderem werden die Kläranlagen in Chur, Davos, Celerina, Landquart und Arosa überwacht. Das Ziel der Bündner ist ein Deckungsgrad von 80 Prozent. Derzeit liegt er bei 60 Prozent.
Wichtiges Frühwarnsystem
Doch was sind die Vorteile der Überwachung des Abwassers? Es werden auch Personen beobachtet, die zwar infiziert sind, aber keine Symptome zeigen. Auch nicht Nicht-Geimpfte oder Menschen, die sich noch nie haben testen lassen. «Wir können über das Abwasser eine Lücke schliessen», sagt Martin Bühler, Chef des kantonalen Führungsstabes, zur «Südostschweiz». Und: «Wir glauben, so das bestmögliche Bild der epidemiologischen Lage zu erhalten».
Noch kann man über das Abwasser noch keine genauen Infektionszahlen erhalten. Das Ganze hat mehr die die Funktion eines Frühwarnsystems. So kann man den Verlauf der Corona-Pandemie verfolgen. (pbe)