Coop stellt Insekten-Food um
Würmli bekommen Knospe-Label

Insekten haben sich in den Coop-Regalen eingenistet. Aber diese Produkte mit dem Wurm drin fristen immer noch ein Nischendasein. Das soll sich jetzt ändern – mit Insekten-Food Made in Switzerland.
Publiziert: 01.03.2019 um 23:50 Uhr
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Aktualisiert: 05.03.2019 um 17:27 Uhr
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Coop-Chef Joos Sutter gibt sich kritisch: «Das grosse Geschäft werden Insekten nie.»
Foto: Keystone
Noé Waldmann

Coop nimmt einen neuen Anlauf, den Kunden Lebensmittel aus Insekten schmackhaft zu machen. Stammten die Produkte, zum Beispiel Insekten-Burger und -Balls, bislang aus den Niederlanden und Belgien, kommen sie nun aus hiesigen Gefilden. Zum Label Made in Switzerland kommt die Bio-Auslobung: Die Produkte mit Würmern drin haben jetzt auch noch die Knospe.

Ab Montag kommen die neuen Insekten-Burger und -Bällchen vom Zürcher Start-up Essento in die Supermärkte des Detailhändlers. Das Ganze gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen: Spinat, ab Sommer Kurkuma und auf den Herbst folgt Randen, wie Coop BLICK preisgibt.

Kochkurse für Wurmliebhaber

Allerdings hat der knackige Fleischersatz seinen Preis: Ein Pack Insekten-Burger à 170 Gramm kostet 8.70 Franken, die Insekten-Balls à 150 Gramm gibt es für 7.80 Franken. Immerhin: Ob gebraten, grilliert oder frittiert, die proteinreiche Nahrung kommt pfannenfertig aus der Verpackung und ist einfach zuzubereiten. 

«Ich habe es mir schlimmer vorgestellt»
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Mehlwurm-Produkte im Test:«Ich habe es mir schlimmer vorgestellt»

Insekten haben sich bereits vor Jahren in Ladenregalen eingenistet: Ende 2016 gab der Bundesrat grünes Licht für deren Verkauf. Seit Mitte 2017 sind drei Arten von Insekten als Lebensmittel zugelassen. Konkret handelt es sich um Mehlwürmer, Grillen und europäische Wanderheuschrecken. Coop war schon ab der ersten Stunde in den Startlöchern und brachte umgehend Burger und Bratbällchen aus Mehlwurm-Mehl ins Sortiment. Mit etwas Abstand im letzten Jahr folgte die Migros mit eigenen Produkten. Sie bietet in ihrer Klubschule sogar Kochkurse für Wurmliebhaber an.

In der Nische verkrochen

Inzwischen verkauft Coop die Nahrung mit dem Wurm drin an 55 Standorten in der Schweiz. Auch das Sortiment ist gewachsen: Ein Proteinriegel und Snack-Nüsse mit Insekten zählen mittlerweile zur Auswahl. 

Der grosse Erfolg lässt jedoch immer noch auf sich warten. Die Nachfrage halte sich zwar stabil, aber «das grosse Geschäft werden Insekten nie», sagte Coop-Chef Joos Sutter (55) letzte Woche an seiner Bilanzmedienkonferenz.

Auch wenn das Interesse der Bevölkerung gross sei, essbare Insekten werden in vorhersehbarer Zukunft eine Nische bleiben. Nun hofft Coop, dass die Kunden dank Schweizer Herkunft und Knospen-Logo vermehrt zu Insektenprodukten greifen.

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