CO₂-Fussabdruck verkleinert
Homeoffice ist gut fürs Klima

Keine Pendelei per Auto, kein beheizter Grossraum: Arbeit im Homeoffice verkleinert den CO2-Fussabdruck der Arbeitswelt. Das gilt allerdings nicht überall - und im Winter kann Büroarbeit sogar besser für das Klima sein.
Publiziert: 07.06.2021 um 10:43 Uhr
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Aktualisiert: 07.06.2021 um 21:07 Uhr
Wenn viele Arbeitnehmer im Homeoffice sind, hilft das dem Klima. Allerdings hängt der Effekt auf das Klima von den Arbeits- und Lebensumständen ab - und vor allem von der Jahreszeit.
Foto: CHRISTIAN BEUTLER

Würden mehr Menschen dauerhaft im Homeoffice arbeiten, liessen sich dadurch oft klimaschädliche CO2-Emissionen einsparen. Dabei spielen die genauen Arbeits- und Lebensumstände aber eine entscheidende Rolle, genau wie die Jahreszeit. Das geht aus einer Untersuchung der britischen Umweltschutz-Organisation Carbon Trust im Auftrag des deutschen Vodafone-Instituts hervor.

Die Corona-Krise und der damit verbundene Wechsel ins Homeoffice hat demnach deutliche Spuren in der CO2-Bilanz hinterlassen. Am Beispiel der deutschen Wirtschaft zeigt sich das folgendermassen: Davon ausgehend, dass in Deutschland im Schnitt 18,4 Millionen Menschen zwischen März 2020 und März 2021 rund 3,5 Tage pro Woche im Homeoffice arbeiteten, schrumpfte der CO2-Fussabdruck jedes einzelnen Berufstätigen um 72 Prozent.

Weniger Pendeln, weniger Betrieb in Büros

Grund für die bessere CO2-Bilanz sind einmal Einsparungen durch weniger Pendelei. Deutlich schwerer wiegt aber der gesunkene Energieverbrauch durch nicht mehr oder reduziert betriebene Büros. Dieser Faktor wurde den Angaben zufolge durch sogenannte Rebound-Effekte, also den gleichzeitigen Mehr-Energieverbrauch in der Heimarbeit, nicht ausgeglichen.

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Stromverbrauch im Homeoffice kann im Winter steigen

Allerdings muss das nicht immer so sein, erklären die Experten: Im Winter kann Büroarbeit sogar energieeffizienter sein. So verursachen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die mit dem Zug ins Büro pendeln, in der kalten Jahreszeit deutlich weniger CO2-Emissionen als Berufstätige, die zu Hause arbeiten und deshalb ihre eigenen vier Wände mehr heizen müssen.

Diesen Unterschied zwischen den Jahreszeiten gibt es aber nicht in allen Ländern - und in Deutschland ist er sogar besonders gross. Gründe dafür seien einmal der im Vergleich mit etwa Schweden relativ hohe Anteil fossiler Energiequellen im Strommix zum Heizen, ausserdem der im Vergleich mit zum Beispiel Spanien oder Italien höhere Heizbedarf. Andersherum sind in Spanien im Sommer mehr Klimaanlagen im Einsatz - deshalb ist dort Büroarbeit den Angaben nach in der warmen Jahreszeit oft effizienter als das Homeoffice.

(SDA)

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