Foto: Keystone/BLICK

«Ever Given» steckt noch immer im Suez-Kanal fest
Jetzt muss das Saugbagger-Schiff ran

Seit Tagen steckt der 400 Meter lange Mega-Frachter auf einer Sandbank im Suez-Kanal fest. Alle Bergungsversuche sind gescheitert. Nun liegen alle Hoffnungen in einem Saugbagger-Schiff, das die «Ever Given» freibekommen soll.
Publiziert: 26.03.2021 um 18:26 Uhr
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Aktualisiert: 26.03.2021 um 21:50 Uhr
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Gib nicht auf, kleiner Bagger! Bisher wurde der Sand vom Land aus weggeschaufelt.
Foto: SUEZ CANAL AUTHORITY/HO

Die Blockade des Suezkanals ist nach wie vor nicht behoben. Momentan ist noch unklar, wie lange das so bleibt. Was allerdings sicher ist: Jeder Tag Blockade kostet mächtig Geld. Die Versicherung Allianz geht in einer Studie davon aus, dass der geschlossene Kanal jede Woche sechs bis zehn Milliarden Franken kostet. Das unter der Flagge Panamas fahrende Containerschiff war wegen eines Sandsturms auf Grund gelaufen.

Schon die Unterbrechungen der Lieferketten seit Anfang des Jahres durch Engpässe etwa bei Containern oder Halbleitern könnten das Wachstum im Handel deutlich bremsen, heisst es in der Studie. Die aktuelle Blockade ist nun der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Die Lieferzeiten sind daher momentan noch länger als im Pandemie-Jahr 2020.

Frachter blockiert wichtige Handelsroute
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Baggerschiff saugt Sand ab

Die Bemühungen, den festgesetzten Frachter mit Schlepperbooten und anderem Gerät freizubekommen, haben noch nicht gefruchtet. Der nächste Versuch, das Containerschiff zu bewegen, soll am Abend unternommen werden, teilte das Seefahrts- und Logistikunternehmen GAC auf seiner Internetseite mit.

Während bisher nur ein kleiner Schaufelbagger vom Land aus seine Arbeit verrichtete, ist nach Angaben der Suezkanal-Behörde derzeit ein Baggerschiff dabei, 15'000 bis 20'000 Kubikmeter Sand abzusaugen, um den Frachter freizulegen. Auf Satellitenbildern des US-Unternehmens Maxar kann man das Saugbagger-Schiff bereits bei der Arbeit beobachten. Unter dem Bug der «Ever Given» wird der Sand und Schlick abgesaugt, über einen grossen Schlauch abtranportiert – und weiter weg wieder ausgeblasen.

Wie lange dieses Unterfangen dauern wird, ist momentan unbekannt. Mittlerweile hat auch die US-Regierung Ägypten Hilfe angeboten. Derzeit liefen Gespräche darüber, wie die USA am besten helfen könnten, sagte Jen Psaki, die Sprecherin von US-Präsident Joe Biden, am Freitag. «Wir verfolgen die Lage sehr genau», sagte Psaki.

Von der Blockade ist auch der weltgrösste Logistiker Kühne+Nagel betroffen. Laut einem Unternehmenssprecher warten derzeit etwa 19'000 Standardcontainer im Auftrag von Kühne+Nagel auf verschiedenen Frachtschiffen rund um den Suezkanal auf die Weiterreise. (SDA/lui/bö)

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