Auf einen Blick
- Weihnachtszeit bringt Geschenkstress und Börsengewinne für bestimmte Unternehmen
- Schokolade, Schmuck und Technik sind beliebte Geschenke mit Potenzial für Aktienkurse
- Schweizer geben durchschnittlich 250 bis 300 Franken für Weihnachtsgeschenke aus
Der Dezember markiert den Beginn einer besonderen Zeit: des Advents. Während einige die Wochen vor Weihnachten als besinnliche Phase geniessen, stehen für andere die stressigen Herausforderungen des Geschenkekaufens im Vordergrund.
Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Marketagent zählen Pralinen und andere Esswaren zu den beliebtesten Geschenken der Schweizerinnen und Schweizer, gefolgt von Spielzeug, Parfüm sowie Kosmetik- und Körperpflegeprodukten. Laut dem Datendienstleister Statista liegt das Budget von Schweizern und Schweizerinnen für Weihnachtsgeschenke zwischen 250 und 300 Franken.
Dieser Artikel wurde erstmals auf «Cash.ch» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.cash.ch.
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Aufgrund der sinkenden Inflation rechnen Ökonominnen und Ökonomen mit einer besseren Kauflaune, die das Weihnachtsgeschäft beleben sollte – eine Entwicklung, von der auch einige Aktien profitieren könnten, und dies nicht nur im Schweizer Markt. Die Anstiege im Dezember setzten sich oft in den Januar fort.
Süsser Schub im Depot
Weil Schokolade ein beliebtes Geschenk ist, wird der weltweit führende «B2B»-Schokoladenhersteller, Barry Callebaut, regelmässig als Gewinner in der Weihnachtszeit genannt. Die Aktien dürften sich über Zuwachs im Dezember freuen, nachdem sie bisher eine negative Jahresbilanz aufweisen. Das Unternehmen befindet sich bekanntlich in einer Transformationsphase. Es bleibe «ein riesiges Bauprojekt», heisst es in einer Einschätzung der Bank Vontobel. Auch der Druck durch den hohen Kakaobohnenpreis lasse nicht nach, was eine erfolgreiche Transformation noch schwieriger mache.
«Wir sind jedoch überrascht von der grundlegenden Widerstandsfähigkeit des Unternehmens», betont der zuständige Vontobel-Analyst. Die Transformation gehe wohl sogar etwas schneller vonstatten als erwartet, schätzen andere Analystinnen. Die Hoffnung bleibt also bestehen. In den letzten zwei Jahren waren die Kursrenditen zwar negativ, jedoch weist der Schokoladenhersteller traditionell deutliche Kursgewinne im Dezember auf.
Glimpflicher lief es bisher für die Titel von Lindt & Sprüngli, das sich in den letzten drei Jahren über vergleichsweise höhere Renditen freuen konnte. Im aktuellen Jahr resultieren immerhin 0,3 Prozent Kursgewinn. Also wäre ein gutes Weihnachtsgeschäft ein willkommener Jahresabschluss. Die UBS scheint optimistisch: Sie erhöhte kürzlich das Kursziel für die Namenaktie von Lindt auf 126’000 von zuvor 125’500 Franken und beliess die Einstufung auf «Buy».
Funkelnde Aussichten
Auch Schmuck zählt zu den beliebten Geschenken. Davon profitiert insbesondere Richemont. Trotz schwierigen Marktbedingungen, besonders durch stockende Geschäfte in China, hält sich der Genfer Luxusgüterkonzern dieses Jahr über Wasser. Vontobel erwartet für Richemont ein Gewinnpotenzial von über 20 Prozent. Eine Fortsetzung der starken Leistung sieht die Bank speziell im Bereich «Jewellery Maisons», in dem besonders Cartier und Van Cleef sehr gut laufen und abermals an Marktanteilen gewinnen.
Auf Jahressicht resultieren immerhin über 5 Prozent Gewinn für die Aktien. Mitte August sahen die Analysten der Zürcher Kantonalbank (ZKB) den fairen Wert der Richemont-Titel bei 156 Franken – das entspricht einem Aufwärtspotenzial von etwa 25 Prozent beim jetzigen Kursniveau. Im Dezember resultierten letztes Jahr 5,3 Prozent Kursgewinn, vor vier Jahren waren es fast 7 Prozent. Für weiterhin positive Renditen und das Erreichen des festgelegten ZKB-Kursziels ist die Entwicklung des gesamten Luxusgütersektors in den kommenden Monaten entscheidend.
Technik unter dem Weihnachtsbaum
Nicht zu vergessen auf der Liste ist der Hardwarehersteller Logitech. In den letzten Jahren zeigte Logitech im Dezember häufig positive Kursentwicklungen, teils mit Zuwächsen von bis zu 10 Prozent. Gerade in der bisher negativen Jahresbilanz dürfte diese Kursentwicklung willkommen sein.
CEO Hanneke Faber blickt zuversichtlich auf die Phase um Weihnachten. «Wir sind bereit für die Feiertage», sagte sie im Oktober. Das dritte Geschäftsquartal, das noch bis Ende Dezember läuft, sei aufgrund der Feiertage traditionell stärker auf die Konsumentinnen und Konsumenten und auf Promotionen ausgerichtet, führte die Logitech-Chefin aus.
Positiv in die Zukunft blickt vermutlich auch Apple. Für das wichtige Weihnachtsquartal gab Apple zwar nur eine vorsichtige Prognose ab. Der Umsatz werde im niedrigen oder mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen, hiess es. Die Analysten hatten im Schnitt eine Prognose über 6 Prozent erwartet.
Auf längere Sicht resultierten in den Weihnachtswochen für Apple üblicherweise Renditen von 7 bis 10 Prozent. Und nach einem schlechten Monat vor zwei Jahren konnte Apple letztes Jahr dann wieder einen leichten Kurszuwachs verbuchen. Mit satten 22 Prozent Kursgewinn seit Januar sind die Vorzeichen für einen guten letzten Börsenmonat im Jahr 2024 positiv. Immerhin zementierte Apple jüngst seinen Status als weltweit wertvollstes Börsenunternehmen.
Spielend Rendite sichern
An Weihnachten kommt auch der Onlinehändler Amazon ins Spiel. Der Handel generiert in der «Holiday Season» gerne mal höhere Umsätze als sonst in einem vollständigen Quartal. Letztes Jahr soll der Umsatz im Weihnachtsquartal gegenüber dem Vorjahr um 14 Prozent gewachsen sein.
Auch für die Aktien läuft es rund. Diese konnten seit Jahresbeginn um über 35 Prozent zulegen. Damit liegt Amazon im Branchenvergleich mit knapp 38 Prozent an der Spitze. Die Einschätzungen von Analystinnen und Analysten belegen ebenfalls die positive Sicht auf die Aktie.
Während die Vorzeichen für Amazon gut stehen, sind sie für den Monopoly-Hersteller Hasbro durchzogen. Das Weihnachtsquartal 2023 schnitt wegen mauer Spielenachfrage schlechter ab als erwartet. Dieses Jahr rechnet Morgan Stanley aufgrund von Ergebnissen einer Umfrage unter 2000 US-Verbrauchern mit 15 Prozent höheren Feiertagsbudgets. «In dieser Weihnachtssaison werden die Ausgaben wahrscheinlich höher ausfallen als im vergangenen Jahr», schreibt das Team der Strategin Michelle Weaver dazu in einer Mitteilung.
In den letzten Handelstagen blieb die Hasbro-Aktie stabil. Über zehn Jahre erzielte das Unternehmen durchschnittlich jährliche Kursgewinne von 2,5 Prozent. Während der Adventszeit wiesen die Aktien rückblickend mehrheitlich positive Renditen auf. Hasbro wird Anfang Dezember 2024 auf der Morgan Stanley Global Consumer & Retail Conference vertreten sein, welche neue Impulse liefern könnte.
Vertrautheit vor dem Fremdem
Für Anlegende, die ihr Glück doch lieber am heimischen Markt suchen, bleibt noch ein weiteres Unternehmen, welches im Dezember üblicherweise positive Kursrenditen aufweist. Für die Jungfraubahn-Gruppe war der letzte Monat des Jahres üblicherweise ein positiver. Und auch auf Jahressicht konnten die Aktien im 2024 bisher um 6 Prozent zulegen, 3 Prozent in den letzten vier Wochen.
Doch nicht nur das: Im Jahr 2023 hatte die Jungfraubahn-Gruppe einen so hohen Gewinn erzielt wie noch nie. Das deutliche Plus hatte sich abgezeichnet, da mit gut einer Million 61 Prozent mehr Gäste auf das Jungfraujoch gereist sind als im Jahr zuvor. Ob sich diese Zahlen unter dem neu designierten CEO Oliver Hammel so weiterentwickeln werden, bleibt abzuwarten. Dennoch dürfen sich die Aktionäre und Aktionärinnen derweil auf eine gegenüber dem letzten Jahr deutlich höhere Dividendenzahlung freuen: Die Ausschüttung wird auf 6.50 Franken je Aktie erhöht, nach 3.60 Franken im letzten Jahr.
Dieser Artikel dient ausschliesslich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Die dargestellten Meinungen und Einschätzungen beruhen auf sorgfältiger Recherche, können jedoch nicht die individuelle Prüfung und Beratung durch Fachleute ersetzen. Börsenentwicklungen sind von vielen Faktoren abhängig und nicht vorhersehbar. Investitionen in Aktien, Kryptowährungen und andere Finanzprodukte bergen Risiken, einschliesslich des möglichen Verlustes des eingesetzten Kapitals.
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