Über 1,2 Millionen Menschen fahren täglich auf dem Netz der Bundesbahnen. Wachsende Pendlerströme bringen den Schienenverkehr an den Anschlag. Intern führt der Kostendruck zu Reorganisationen. Gewerkschafter sehen rot, die Verhandlungen über einen neuen GAV im Güterverkehr drohen zu eskalieren.
Heute treten die SBB in Bern an die Öffentlichkeit. Sie informieren über den Geschäftsverlauf im Jahr 2017. CEO Andreas Meyer (56) und die Verwaltungsratspräsidentin Monika Ribar (58) stehen Rede und Antwort.
Die SBB sorgten in verschiedenen Bereichen zuletzt für Schlagzeilen. Viel zu diskutieren gibt es bei SBB Cargo. Bis auf die drei Jahre 2013, 2014 und 2016 hat die Gütersparte immer tiefrote Zahlen geschrieben. Ein Partner soll Abhilfe schaffen. Ernsthafte Gespräche mit Interessenten sollen noch in diesem Sommer beginnen, wie BLICK berichtete.
Sparen und entlassen
Erst einmal muss SBB Cargo sparen. Innert zwei Jahren wird SBB Cargo zunächst 330 Stellen abbauen. Prozesse sollen vereinfacht werden und die Kosten sinken, damit zumindest keine Verluste mehr anfallen. Bis 2023 sollen insgesamt 800 Stellen wegfallen. Auch durch natürliche Fluktuation, wie SBB-Chef Meyer hofft. Dieser muss sich heute zum Sparprogramm erklären, denn bei den Mitarbeitern herrscht noch viel Verunsicherung.
Einen Erfolg verzeichneten die Bähnler Anfang März. Bis zum Fahrplanwechsel Ende Jahr dürfen sie so viele der neuen Doppelstockzüge von Bombardier testen, wie sie benötigen. Dies hat das Bundesverwaltungsgericht entschieden. Über die Frage, ob die Züge behindertengerecht sind, muss das Gericht noch entscheiden.