In diesem Jahr erfährt der Schweizer Tourismus den schlimmsten Einbruch der Geschichte. Es kommen massiv weniger Gäste aus dem Ausland, während des Lockdowns ging auch bei Schweizern die Buchungsfreude für Ferienwohnungen zurück. Das hinterlässt nicht nur tiefe Spuren bei den Hotels. Auch die Parahotellerie kämpft mit tiefen Übernachtungszahlen.
Zur Parahotellerie gehören sämtliche Unterkunftsangebote, die keine Hotels sind. Dazu zählen Camping, Jugendherbergen oder Ferienwohnungen.
2 Millionen weniger Übernachtungen
Insgesamt zählte das Bundesamt für Statistik (BFS) von April bis Juni noch 1,2 Millionen Übernachtungen, wie die Behörde anhand provisorischer Zahlen bekannt gibt. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es 3,2 Millionen Übernachtungen. Auf dem Höhepunkt der Einschränkungen im April lagen die Übernachtungen um 62 Prozent tiefer als im Vorjahr.
Schuld am Absturz sind vor allem die Reisebeschränkungen während des Lockdowns. Dadurch fehlten die Gäste aus dem Ausland. Deren Übernachtungen summierten sich gerade mal auf 104'000. Im Vorjahr hatten ausländische Touristen gut 1 Millionen Übernachtungen in Schweizer Ferienwohnungen, Jugendherbergen oder Campingplätzen verbracht.
Auch weniger Schweizer Übernachtungen
Dadurch hing das Geschäft an den Inländern. Die Schweizer Gäste verbrachten 1,1 Millionen Übernachtungen in der Parahotellerie. Das entspricht 91,5 Prozent der Gesamtnachfrage. Trotzdem ist aber auch das nur die Hälfte des Vorjahresniveaus, wie aus den Zahlen des BFS hervorgeht.
Die Übernachtungen gingen vor allem bei den Jugendherbergen und Ferienunterkünften zurück. Anders sieht es bei den Campingplätzen aus: Im Juni wurden sogar noch mehr Nächte als letztes Jahr auf Campingplätzen verbracht.
Boom beim Camping
Nach der Öffnung stürmten die Schweizer mit Zelt oder Wohnmobil die Campingplätze: Ihre Übernachtungen schossen gegenüber Juni 2019 um 42 Prozent in Höhe, weil die Reisen in die beliebten Ferienländer schwierig sind.
Die heimischen Touristen machten damit 86 Prozent des Geschäfts der Schweizer Campingplätze aus. (lui/SDA)