Auf einen Blick
- Gerichtsurteil zum missglückten Hausbau von Mark Streit gefällt
- Fünf Personen wegen Baufehlern und Urkundenfälschung angeklagt
- Seit vier Jahren Wasserschäden auf mehreren Grundstücken
Wer ist schuld am missglückten Hausbau der Eishockey-Legende Mark Streit (46) in Muri BE? Das zuständige Gericht hat nun sein Urteil gefällt.
Das Regionalgericht Bern-Mittelland hat am Mittwoch im Gerichtsprozess rund um den Villa-Neubau von Ex-Eishockeyprofi Streit die Angeklagten grösstenteils freigesprochen. Zwei von fünf Baufachleuten sind teilweise schuldig.
Das Gericht sprach den Architekten und Bauleiter des Projekts wegen Widerhandlung gegen das kantonale Baugesetz schuldig. Ebenfalls sprach es einen Bauführer einer auf Bohrungen von Erdwärmesonden spezialisierten Firma schuldig. Dieser habe Auflagen missachtet und deshalb auch gegen das Baugesetz verstossen. Die restlichen drei Angeklagten wurden vollumfänglich freigesprochen. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.
Problem mit Erdsonde beim Hausbau
Zum Prozess kam es nach misslungenen Erdsondenbohrungen beim Villa-Neubau von Mark Streit in Muri bei Bern vor ein paar Jahren. Streit hat sich 2019 im Nobelquartier Halden eine Luxusvilla bauen lassen. Doch während der Bohrung für eine Erdwärmesonde trafen die Arbeiter auf einen sogenannten Arteser – eine unterirdische, mit Grundwasser gefüllte Höhle.
Seit inzwischen über vier Jahren treten aus dem Untergrund des Hangs grosse Mengen Wasser aus. Nicht nur Streits Grundstück ist davon betroffen. Auch fünf Nachbargrundstücke haben seither mit Überschwemmungen und massiven Wasserschäden zu kämpfen.
Das Gericht sollte nun klären, was beim Bau schiefgelaufen ist und wer dafür die Schuld trägt. Fünf am Bau beteiligte Personen mussten sich vor Gericht verantworten: der Bauführer und der Geschäftsführer einer Erdbohrfirma, Streits Architekt, ein Gebäudetechnikspezialist sowie der Bohrmeister. Blick sind die Namen der Angeklagten bekannt.