Auf einen Blick
- Warren Buffett wurde am 30. August 1930 geboren
- Berkshire Hathaway hat erstmals über eine Billion Dollar erreicht
- Kunstkäufe sind für die Börsenlegende keine sinnvolle Anlagestrategie
Warren Buffett, einer der erfolgreichsten Investoren der Welt, wurde am 30. August 1930 geboren. Er ist heute noch immer CEO der Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway, die er 1965 übernahm. Seine Anlagestrategie, die er nur selten änderte: Aktien von Unternehmen kaufen, die seiner Meinung nach unterbewertet sind, und diese dann lange halten.
Der Börsenwert von Berkshire Hathaway ist diese Woche erstmals über eine Billion Dollar gestiegen. Das schafften in den USA bisher nur grosse Technologiekonzerne.
Dieser Artikel wurde erstmals auf «Cash.ch» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.cash.ch.
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In den 1960ern kostete eine Aktie von Berkshire rund acht Dollar. Heute werden die Klasse-A-Aktien zu mehr als 620'000 Dollar pro Stück gehandelt. Sie wurden noch nie einem Aktiensplit unterzogen. Die Klasse-A-Aktien sind in den vergangenen 40 Jahren auf Jahresbasis um 17 Prozent gestiegen, verglichen mit einem Zuwachs von 11 Prozent beim Benchmark-Index S&P 500 im gleichen Zeitraum.
Das US-Anlegermagazin «Barron’s» hat zum Geburtstag von Warren Buffett fünf Top-Anlagestrategien von Buffett zusammengetragen:
«Kaufe keine Kunstwerke wie die Mona Lisa, sondern investiere»
Buffetts (theoretische) Rechnung: Wenn der französische König Franz im 16. Jahrhundert das Bild Mona Lisa nicht für 4000 Goldkronen (20'000 Dollar) gekauft hätte, sondern den Betrag mit einer jährlichen Rendite von sechs Prozent angelegt hätte, wäre die Staatskasse Frankreichs bis 1963 um eine Billiarde Dollar reicher gewesen. Denn Mona Lisa hatte in den 60er-Jahren einen Wert von «nur» rund 100 Millionen Dollar.
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«Es ist in Ordnung, seine Meinung zu ändern»
Buffett setzt zwar darauf, Aktien lange zu halten. Aber das Credo ist nicht sakrosankt. Buffett änderte gerade in diesem Jahr bei zwei Aktien seine Meinung. Er rettete 2011 die darbende Bank of America, indem er Aktien des Bankengiganten im Wert von fünf Milliarden Dollar kaufte. In diesem Jahr hat er seinen Anteil dann stückweise um 13 Prozent reduziert. Bei Apple hat er dieses Jahr gar über 50 Prozent seiner Anteile verkauft.
«Verlieren ist nur ein Teil des Gewinnens»
Berkshire hat in den vergangenen Jahren einige Fehler gemacht. Ende 2023 wurde die gesamte Beteiligung am Autobauer General Motors abgestossen, um eine angeblich enttäuschende Investition zu beenden. Die Aktie hat in diesem Jahr aber wieder fast 40 Prozent zugelegt.
Auch bei Apple schien der Verkauf von Aktien im zweiten Quartal nicht besonders gut getimt. Die Apple-Aktien haben in den vergangenen drei Monaten um fast 20 Prozent zugelegt. Aber Buffetts grösste Gewinne – etwa American Express oder Coca-Cola – haben diese Verluste bei weitem überwogen.
«Bargeld ist nicht König, aber habe keine Angst davor»
Zuletzt liess Buffett die Geldreserven bei Berkshire steigen und beklagte, dass er keine attraktiven Anlageobjekte finde. Berkshire sitzt derzeit auf einem Rekord-Bargeldberg von fast 200 Milliarden Dollar.
Es heisse nicht, dass es eine gute Idee sei, nur um des Investierens willen zu investieren – indem man blind Aktien oder andere Vermögenswerte kaufe, mit denen man nicht ganz zufrieden sei, sagte Buffett einmal in einem Interview. Er glaubt: Phasen der Marktturbulenzen kann man auch ohne Investieren aussitzen.
«Kaufe Unternehmen, nicht den CEO»
Buffett kauft keine Aktien, deren Erfolg von hervorragenden Managern abhängt. Selbst ein hervorragender CEO kann ein Unternehmen mit schlechten Fundamentaldaten nicht wiederbeleben, so sein Glaube. «Sie sollten in ein Unternehmen investieren, das sogar ein Narr führen kann, denn eines Tages wird ein Narr es tun», sagte er einmal.