Auf einen Blick
- Der legendäre Investor Warren Buffett wird 94 Jahre alt
- Buffett plant, 99 Prozent seines Vermögens zu spenden
- Seit 2006 hat er 39 Milliarden Dollar an die Gates Foundation gespendet, doch nach seinem Tod enden die Zuwendungen
Grosser Tag für Warren Buffett: Das «Orakel von Omaha» wird an diesem Freitag 94 Jahre alt. Und ist dabei geistig und körperlich immer noch fit. Doch ewig leben wird auch der legendäre Investor nicht. «Ich fühle mich gut, bin mir aber bewusst, dass ich in der Verlängerung spiele», schrieb er im letzten Jahr. Und so stellt sich die Frage, was dereinst nach Buffetts Tod mit seinem gewaltigen Vermögen geschehen soll, das aktuell auf 146 Milliarden Dollar geschätzt wird.
Klar ist, dass Buffett einen grossen Teil seines Vermögens für wohltätige Zwecke spenden will. Bereits im Jahr 2006 hatte Buffett angekündigt, 99 Prozent seines damaligen Vermögens von 44 Milliarden Dollar zu spenden. Ein Grossteil des Geldes sollte an die Bill & Melinda Gates Foundation gehen. Buffett setzte damit auf die Stiftung von Microsoft-Gründer Bill Gates (68) und seiner damaligen Frau Melinda French Gates (60).
39 Milliarden Dollar an Gates-Stiftung gespendet
Seit 2006 hat Buffett insgesamt 39 Milliarden Dollar an die Stiftung seines Freundes bezahlt und damit die Hälfte ihres Vermögens beigesteuert. Doch in den letzten Jahren hat sich die Freundschaft der beiden Superreichen abgekühlt, wie die «New York Times» in einem ausführlichen Artikel beleuchtete. Und im Juni 2023 hat Buffett klargemacht, dass sein Milliardenvermögen nach seinem Tod nicht mehr an Gates' Stiftung fliessen wird.
Laut der «New York Times» soll sich Buffett in den letzten Jahren zunehmend am Verhalten von Gates, am Zurschaustellen seines Reichtums und an der aufgeblähten Bürokratie der Stiftung gestört haben. Nach der Scheidung von Bill und Melinda Gates trat Buffett als Co-Treuhänder der Foundation zurück.
Der öffentliche Ruf der Stiftung hat ebenfalls gelitten: Ihr Ansatz sei neokolonial, antidemokratisch und zu sehr von der Idee abhängig ist, dass Technologie alle Probleme lösen kann, heisst es immer wieder. Auch dass sich Gates mehrfach mit dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein (1953-2019) getroffen hat, wirft kein gutes Licht auf den ehemals reichsten Mann der Welt.
Buffetts Kinder sollen das Geld verteilen
Dank Buffett wurde die Gates Foundation zur grössten Stiftung der Welt mit einem höheren Budget als die Weltgesundheitsorganisation WHO. Doch bereits in wenigen Jahren wird sie voraussichtlich mit viel weniger Geld wirtschaften müssen. Wenn Buffett stirbt, sollen seine drei Kinder das Vermögen als Co-Treuhänder verwalten. Sie haben zehn Jahre Zeit, die im Erbe verbliebenen Aktien seiner Firma Berkshire Hathaway für wohltätige Zwecke zu spenden.
Zum Familienimperium der Buffetts gehören zudem vier Familienstiftungen seiner drei Kinder und der verstorbenen Ehefrau Susan Thompson Buffett (1932-2004). Bereits seit einigen Jahren erhöhte Buffett seine Schenkungen an diese vier wohltätigen Einrichtungen.