Für Besitzer eines Android-Handys ist bei SMS seit einigen Tagen grosse Vorsicht geboten. Erneut macht in der Schweiz eine fiese Betrugsmasche die Runde. Kriminelle versenden Abertausende Kurznachrichten, in der auf eine angebliche Sprachnachricht hingewiesen wird.
Doch wer in der SMS den Link anklickt, wird auf eine Webseite weitergeleitet und aufgefordert, eine Datei herunterzuladen. Das sollte man auf keinen Fall tun, denn die Datei enthält anstelle einer Sprachnachricht den Trojaner-Virus FluBot. Mit dieser Phishing-Methode können Betrüger Informationen wie das Banklogin vom Gerät abgreifen. Die Betrüger können aber auch unzählige SMS-Nachrichten versenden und so die Handyrechnung in schwindelerregende Höhen treiben.
Bis zu 7 Millionen SMS in wenigen Tagen
Zahlreiche europäische Telekommunikationsunternehmen stellen seit kurzem eine neue Betrugswelle fest – darunter auch die Swisscom. «Swisscom hat seit 2021 netzseitig Massnahmen ergriffen, um die Weiterverbreitung von FluBot einzudämmen. In der aktuellen Welle wurde beobachtet, dass FluBot nun auch MMS für die Verbreitung nutzt», sagt eine Sprecherin auf Anfrage. Man unterstützte betroffenen Kunden im Rahmen der Möglichkeiten dabei, ihr Gerät von der Schadsoftware zu befreien. FlutBot funktionieren gemäss Swisscom nur auf Android-Geräten. iPhone-Besitzer haben damit für einmal Glück gehabt.
Im Kampf gegen unerwünschte Phishing-SMS hat Swisscom für Mobilfunkkunden einen Filter aufgeschaltet. «Seit der Einführung Mitte März wurden im Durchschnitt 50'000 bis 80'000 betrügerische SMS pro Woche blockiert», so die Sprecherin.
Zur Spitzenzeiten der Phishing-Attacke Ende März habe man innerhalb weniger Tage 7 Millionen SMS blockiert. Ein 100-prozentiger Schutz sei allerdings schwierig. Die Betrüger passen ihre Trojaner kontinuierlich an und befinden sich mit den Mobilfunkanbietern in einem Katz und Mausspiel.
Mobilfunknutzer sollten besonders bei SMS oder MMS mit Links von unbekannten Nummern vorsichtig sein.