Der Fall der Kryptowährung Bitcoin geht fast ungebremst weiter. Am Sonntag fiel der Kurs unter 19'000 Dollar pro Coin. Zwar hat sich der Bitcoin wieder etwas erholt, ist aber immer noch weit von der Marke von 20'000 Dollar entfernt. Immer wieder ist nun – in Anspielung an «Game of Thrones» – vom Krypto-Winter die Rede. Denn in der Serie stehen der Winter und der eisige Norden für grosse Gefahren. Diese drohen eben auch den Kryptowährungen, die allesamt auf Talfahrt sind.
Galten Kryptowährungen lange Zeit als Alternative zu anderen Anlagen, werden sie nun von den Turbulenzen an den Börsen- und Devisenmärkten mitgerissen. Viele Experten gehen inzwischen davon aus, dass sich der Krypto-Winter über das ganze Jahr hinziehen könnte. Eine Kurserholung ist nicht in Sicht. Zur Erinnerung: Zu Jahresbeginn war der Bitcoin noch fast 50'000 Dollar wert.
Präsident von El Salvador kauft zu
Trotzdem glauben einige prominente Krypto-Fans, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen sei, sich mit verbilligten Bitcoins einzudecken. Allen voran Nayib Bukele (40), Präsident von El Salvador. Der Politiker hat seinem Land die Kryptowährung als offizielles Zahlungsmittel aufs Auge gedrückt. Nun macht er aus der Not eine vermeintliche Tugend und gab über Twitter erneut bekannt, Bitcoins zum «Schnäppchenpreis» erworben zu haben – insgesamt 80 Stück zum Preis von je 19'000 Dollar.
Gleiches tat auch der bekennende Bitcoin-Fan Michael Saylor (57). Er hat 480 Bitcoins zum Kurs von 20'187 Dollar gekauft. Seine Firma Microstrategy hat fast vier Milliarden Dollar in die Kryptowährung investiert. Dafür hat sie sich immer wieder verschuldet. Doch so glücklich scheint Saylors Händchen nicht zu sein: Kurz vor dem grossen Absturz hatte der Unternehmer noch über 7000 Coins zu einem Preis von etwas mehr als 59'000 Dollar.
Nichts für Kleinanleger
Trotz fallender Preise sind Bitcoin und Co. kein Investment für Kleinanleger. Auch weil niemand weiss, wo genau der Absturz enden wird. Mit Three Arrows hat es soeben wieder einen der Grossen der Branche erwischt: Der Krypto-Hedgefonds musste in New York Konkurs anmelden. Zu stark drückten die Schulden aus dem Kauf von Kryptowährungen.
Und in Deutschland haben sich die deutschen Sparkassen dagegen entschieden, ein sogenanntes Wallet für den Handel mit Kryptowährungen einzuführen. Noch vor ein paar Wochen waren die traditionellen Banken ganz gierig darauf, in dieses Geschäft einzusteigen. Nun ist es auf Eis gelegt.