Die Schweizer Mafia zeigt sich erfinderisch: Neu hat sie es auf die Corona-Kredite abgesehen. «Wir sehen, dass Covid-19-Kredite sehr oft direkt ins Ausland abfliessen», sagt die Direktorin des Bundesamts für Polizei, Nicoletta della Valle (60) gegenüber SRF. «Das weist darauf hin, dass kriminelle Organisationen ihre Hände im Spiel haben.»
Wie viel Geld die Mafia dank der Corona-Kredite bereits ergaunern konnte, verrät die Direktorin laut dem Bericht nicht. Auch nicht, aus welchen Branchen die Betrügereien stammen. Von der Meldestelle für Geldwäscherei ist bekannt, dass bereits 180 Millionen Franken aus dem Corona-Topf mit Verdacht auf Geldwäscherei verschwunden sind.
Mafia wird immer gefährlicher
Eigentlich «nur» ein Tropfen auf den heissen Stein: Insgesamt beträgt die Summe der bereits vergebenen Corona-Kredite nämlich mehr als 17 Milliarden Franken. Trotzdem: Der Bundesstaatsanwalt Sergio Mastroianni zeigt sich besorgt.
«Sie nisten sich überall dort ein, wo sie Geld verdienen können, wo sie Geld waschen können oder wo sie gewaschenes Geld wieder investieren können. Die Mafia ist polykriminell», sagt er zu SRF. Seine Forderung: Mehr Geld vom Bund, um den Kriminellen das Handwerk zu legen. (vnf)