Aufatmen in Deutschland: Das Grounding der Air Berlin konnte vorerst abgewendet werden (BLICK berichtete). Die Bundesregierung springt mit einem Notkredit von 150 Millionen Euro ein. Bis Ende November soll das Geld reichen.
Die Verhandlungen mit der Lufthansa wegen der Übernahme einzelner Betriebsteile seien bereits weit fortgeschritten, teilte Air Berlin gestern mit. Dem irischen Billigflieger Ryanair passt das gar nicht. Die von Michael O’Leary (56) geführte Airline hat gestern eine Beschwerde beim deutschen Bundeskartellamt und der EU-Wettbewerbskommission eingereicht.
O’Leary vermutet einen «offensichtlichen Komplott zwischen der deutschen Regierung, Lufthansa und Air Berlin».
Easyjet soll auch Kaufinteressen hegen
Denn: «Diese künstlich erzeugte Insolvenz ist offensichtlich aufgesetzt worden, damit Lufthansa eine schuldenfreie Air Berlin übernehmen kann, und dies widerspricht sämtlichen Wettbewerbsregeln von Deutschland und der EU», teilte der Billigflieger auf seiner Homepage mit. Auch die Bestimmungen zu staatlichen Beihilfen würden ignoriert.
Allerdings ist nicht nur die Lufthansa an Teilen der Air Berlin interessiert. Wie die «Welt» berichtet, will neben der Lufthansa auch der britische Billigflieger Easyjet einen Teil von Air Berlin übernehmen. Die Airline soll ebenfalls Gespräche mit der deutschen Regierung führen. Darum könnte O’Leary mit seiner Beschwerde ins Leere laufen.
Weder Easyjet noch Air Berlin wollten die Gespräche bislang kommentieren. (bam/SDA)