Der Einbruch ist dramatisch. Im Januar haben die Bündner Bergbahn-Unternehmen wegen der Corona-Restriktionen im Vergleich zum Vorjahr satte 40 Prozent an Transportumsatz verloren. Das schmerzt. Und doch: «Das Offenhalten der Skigebiete und das freiwillige Engagement bei Massentests der Betriebe hat den Totalschaden der Bündner Tourismuswirtschaft verhindert», sagt Martin Hug, Präsident Bergbahnen Graubünden.
Die Gästezahlen reduzierten sich im Januar um 41,4 Prozent. Kumuliert auf den gesamten bisherigen Winter um 31,1 Prozent. «Je internationaler die Gästestruktur und je grösser die Ausrichtung auf den Aufenthaltstourismus, desto grösser fiel der Rückgang in den Regionen aus», so Hug weiter. Stark betroffen ist deshalb etwa Samnaun GR. Der Grund: Das österreichische Partnerskigebiet war lange geschlossen.
Keine Aufwärmmöglichkeiten
Die Bündner Skigebiete betonen aber: «Trotz gegenteiliger Prognosen haben wir uns nicht zu Corona-Hotspots entwickelt. Die Schneesportler verhalten sich grossmehrheitlich sehr diszipliniert, geduldig und verständnisvoll. Die Schutzkonzepte funktionieren und werden aktuell noch durch freiwillige Massentests in den Betrieben ergänzt.»
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Und doch ist die Stimmung bei den Bergbahn-Betreibern schlecht. Präsident Martin Hug: «Die Verkaufsbeschränkung der Tageskarten sowie die grundsätzliche Aufforderung, zu Hause zu bleiben, haben das Gästeverhalten stark beeinflusst.» Im Weiteren hätten die Einschränkungen in der Gastronomie und das Fehlen von Aufwärmmöglichkeiten den Erlebnischarakter beeinträchtigt und so zu einer verkürzten Aufenthaltsdauer der Gäste, insbesondere bei Familien, geführt.
Einnahmen von Skilagern fehlen
«Zudem fehlt das Gruppengeschäft mit Schullagern, Vereinen und Firmen. Die älteren, schneeaffinen Gäste verzichten als Risikogruppe teils sogar vollständig auf das Skivergnügen. Die internationalen Gäste bleiben aus, und die mutierten Virusvarianten sorgen mit den Lockdown-Verschärfungen seit dem 13. Januar für zusätzliche Verunsicherung», so Martin Hug weiter. Kein Wunder, dass die Bergbahnen unter Druck sind.