Benko gibt den Vorsitz ab
Signa: Der Sanierer übernimmt

René Benko ist definitiv raus. Es bleiben aber noch Fragen offen.
Publiziert: 08.11.2023 um 13:24 Uhr
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Aktualisiert: 08.11.2023 um 19:25 Uhr
Foto: KEYSTONE/DPA/MARCEL KUSCH
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Vor wenigen Tagen wurde bereits klar, dass sich René Benko (46) auf Druck der Investoren aus dem Signa-Konzern zurückziehen muss. Zu diesem gehört unter anderem, zumindest hälftig, die Globus-Gruppe.

Benko stimmte seiner eigenen Entmachtung zu. Nun ist klar, wie es weitergeht: Benko gibt den Vorsitz im Beirat der Signa Holding an den deutschen Sanierungsexperten Arndt Geiwitz (54) ab. Das teilte die Signa am Mittwoch mit.

Unklar ist, ob Benko auch – wie im Vorfeld kolportiert – seine Stimmrechte treuhändisch an Geiwitz überträgt. Die Familie Benko Privatstiftung bleibe weiterhin grösster Gesellschafter der Holding, hiess es in der Mitteilung. 

Mehrere Sparten der von Benko gegründeten Unternehmensgruppe waren zuletzt in Schwierigkeiten geraten. Vor allem im Immobiliengeschäft häuften sich aufgrund hoher Abwertungen Verluste an. 

Grosse Probleme im Konzern

Die Immobilienbranche hat seit dem Beginn des Ukraine-Krieges mit gestiegenen Bau- und Energiekosten sowie höheren Zinsen zu kämpfen. Wegen der gestiegenen Zinsen kam es bei der Gesellschaft Signa Prime Selection im Vorjahr zu einer Abwertung von 1,17 Milliarden Euro. Davon waren vor allem Immobilien in Deutschland betroffen, wie aus dem Konzernabschluss der Luxusimmobilienholding hervorgeht.

Signa habe weitere externe Berater engagiert, um mit Hochdruck alle Geschäftsbereiche zu überprüfen sowie ein ganzheitliches Konzept für die Gruppe zu erarbeiten.

Schweizer Bank im Strudel?

Die Probleme bei Signa sollen bereits vor Monaten bekannt gewesen sein. Laut Informationen von «Inside Paradeplatz» soll die Bank Julius Bär auf einer «Benko-Bombe» – in Form eines Kredits über 500 Millionen Franken – sitzen. Auch bei der österreichischen Raiffeisen-Bank soll die Signa tief in der Kreide stehen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) habe diverse Geldhäuser bereits zu Rückstellungen angehalten. (SDA/rae)

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