Plötzlich geht es schnell: Die Heilmittelbehörde Swissmedic hat diese Woche den Booster von Pfizer/Biontech zugelassen. Doppelt geimpfte ab 16 Jahren können sich sechs Monate nach der zweiten Dosis ein drittes mal impfen lassen.
Somit ist das Vakzin zwar offiziell zugelassen, eine eigentliche Impfempfehlung steht aber noch aus. Dafür verantwortlich ist Christoph Berger (59), Chef der eidgenössischen Impfkommission. Er verspricht im Interview mit der «NZZ»: «Wir machen schnell.»
Anderen Impfstoff boostern «kein Problem»
Heute boostern die Kantone vorwiegend vulnerable Personen über 65 Jahre. Ihr Impfschutz ist zum Teil nicht mehr komplett gewährleistet. Deshalb ruft Berger jüngere Personen vorerst zum Abwarten auf: «Man sollte nicht über 65-Jährige zurückstellen mit Terminen, um unter 65-Jährige zu boostern.»
Berger sagt erneut, dass der Schutz vor einer Covid-Infektion bei Jüngeren zwar abnehme. «Der Schutz vor einer schweren Covid-19-Erkrankung bleibt bei Jüngeren über mehrere Monate hinweg weitgehend stabil.»
Keine Probleme sieht Berger, die Booster-Impfungen mit einem anderen Impfstoff als bei der Grundimmunisierung vorzunehmen. Zwar habe die Impfkommission empfohlen, beim gleichen Impfstoff zu bleiben. Sie sage aber auch, dass man für den Booster den jeweils anderen mRNA-Impfstoff nehmen könne als bei den ersten zwei Spritzen. Allerdings gebe es dafür keine Zulassung von der Swissmedic.
Möglichst hohe Durchimpfung
Boostern allein wird die Pandemie aber nicht beenden. Die Durchimpfung der Bevölkerung müsse möglichst hoch sein. Dann sei auch ein geminderter Schutz vor milder Infektion, der ja viele Monate nach der Impfung noch existiere, kein Problem.
Der Präsident der eidgenössischen Impfkommission rechnet damit, dass sich viele Ungeimpfte diesen Winter mit Corona infizieren werden. All diese Punkte – Boostern, Durchimpfen und weitere Ansteckungen – würden dazu beitragen, dass «nächstes Frühjahr hoffentlich ausreichend viele Menschen eine gewisse Immunität haben», so Berger. (gif/SDA)