Die Flight-Attendants der Swiss sind wahrlich nicht zu beneiden. Wegen der Corona-Pandemie und den Massenentlassungen im letzten Jahr müssen sie noch härter schuften als zuvor. Die Stimmung in der Kabine ist dementsprechend mies, wie Blick weiss. Wegen Übermüdung fielen zuletzt sogar Swiss-Flüge aus – Hunderte Passagiere mussten umgebucht werden.
Ganz anders die Gefühlslage bei Swiss-Schwester Edelweiss. Der Ferienflieger gilt in der Branche als äusserst attraktive Arbeitgeberin. «Wir haben es viel besser als unsere Kollegen bei der Swiss», sagt Luisa F.* stellvertretend. Sie fliegt schon länger als Flugbegleiterin mit Edelweiss durch die Welt.
Aus Angst vor der Konzernmutter Lufthansa will sie nicht ihren richtigen Namen in den Medien lesen. «Anders als bei der Swiss können wir manchmal bis zu fünf Tage lang an den Destinationen verweilen», erzählt sie. Hotel und Essen inklusive! «Wir verdienen nicht viel weniger, haben aber mehrere Tage Verpflegung und Übernachtung inklusive. Der Deal bei Edelweiss ist deutlich besser», sagt Luisa.
Eine Woche am Strand in Costa Rica chillen
Tatsächlich ist Edelweiss in der Branche äusserst beliebt. Vor allem junge Menschen heuern für einige Jahre beim Schweizer Ferienflieger an. Auch Luisa befindet sich in dieser Situation. «Am liebsten fliege ich nach Costa Rica», sagt sie. «Dort können wir dann fast eine Woche am Strand chillen und surfen, bevor es wieder zurückgeht.»
Anders als bei der Swiss sind die Passagiere hauptsächlich Freizeitreisende. Auch das soll ein Grund für die bessere Stimmung an Bord sein, ist man bei Edelweiss überzeugt: «Unsere Gäste fliegen in der Regel mit Edelweiss in die Ferien. Diese Tatsache bringt sicher sowohl für unsere Gäste als auch für unsere Crews eine gewisse Entspannung an Bord mit sich.»
Darum ist Fluktuation hoch
Trotz der guten Arbeitsbedingungen ist bei Edelweiss die Fluktuation höher als bei Swiss. «Für viele unserer Flugbegleiter ist es der erste berufliche Schritt nach der Ausbildung und oft vor einem Studium oder weiteren beruflichen Entwicklungen. Das ist auch der Hauptgrund, warum uns Mitarbeitende der Kabine nach einigen Jahren wieder verlassen», sagt Edelweiss-Sprecher Andreas Meier auf Anfrage.
Luisa hält ihrem Arbeitgeber noch etwas die Treue. Sie ist überzeugt: «Wer das glamouröse Leben als Flight-Attendant leben will, der muss mit der Edelweiss fliegen und nicht mit der Swiss.»
* Name von der Redaktion geändert