Man kennt das seit langer Zeit: Integraler Teil des Buchungsprozesses für ein Ticket bei der Schweizer Airline Swiss ist die Abfrage, ob man die Treibhausgas-Emissionen seiner Flugreise kompensieren möchte.
Mehrere Möglichkeiten stehen offen, von wenigen Franken für Klimaschutzprojekte über eine Mittelstufe, die 70 Prozent Klimaprojekte plus 30 Prozent Ersatz des üblichen Flugbenzins Kerosin durch nachhaltiges «Sustainable Aviation Fuel» (SAF) vorsieht, bis hin zur Vollstufe, die den kompletten Ausgleich der durch die Reise entstandenen Treibhausgase verspricht: dank 100 Prozent Ersatz des Kerosins, das aus fossilen Quellen stammt, durch SAF, das etwa aus gebrauchten Fetten oder Speiseölen gewonnen wird.
Nun geht die Swiss einen Schritt weiter. Bald soll es einen ersten Flug geben, der keine Wahl mehr lässt, sondern nur mit dem Ausgleich der Emissionen gebucht werden kann: Der Inlandflug Zürich bis Genf; der einzige, den die Swiss im Programm hat. Insidern zufolge hat Swiss-CEO Dieter Vranckx diesen Entscheid gegen internen Widerstand durchgesetzt.
Zug als Alternative
Fluggäste aus der Romandie nutzen diesen Flug gern als Zubringer zu den Langstreckenflügen der Swiss, die in Zürich starten. Die Swiss bedient aus Genf heraus nur wenige Langstreckenziele direkt. Und die SBB verbinden beide Flughäfen ohne Umsteigen in wenig mehr als drei Stunden – es gibt also eine Alternative. Wer dennoch fliegen will: Die Preissteigerung dürfte im Rahmen bleiben. Aktuell kostet die volle Kompensation eines Hin- und Rückflugs Zürich bis Genf 78.50 Franken, die Mittelstufe liegt bei unter 25 Franken.
Derzeit läuft die Vorbereitung: Die Buchungswebseite der Swiss muss umprogrammiert werden. Insidern zufolge ist der Start des neuen Preisregimes noch nicht geklärt, es könne aber bereits gegen das Jahresende so weit sein.