Badi-Restis leiden unter Regen-Wetter besonders
«Umsatz ist um 80 Prozent eingebrochen»

Der Sommer ist bis jetzt ins Wasser gefallen. Der anhaltende Regen vermiest den Restaurants in den Schweizer Freibädern das Geschäft. Zwei Betreibende erzählen.
Publiziert: 13.07.2024 um 15:08 Uhr
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Aktualisiert: 13.07.2024 um 15:12 Uhr
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Keine Gäste: Wegen des schlechten Wetters bleiben die Schweizer Badis in diesem Sommer oft leer.
Foto: STEFAN BOHRER
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Michael HotzRedaktor Wirtschaft

Immer wieder Regen und tiefe Temperaturen: Bis jetzt ist der Sommer ins Wasser gefallen. Und auch dieses Wochenende ist mit Temperaturen etwas über 20 Grad nicht unbedingt das beste Badewetter. Entsprechend läuft die Schweizer Badi-Saison mehr als harzig. Die Gästezahlen befinden sich auf einem Tiefstand.

Beispiel Stadt Bern: Die vier dortigen Freibäder Weyermannshaus, Marzili, Lorraine und Ka-We-De verzeichneten bis am vergangenen Sonntag 321'000 Eintritte, wie die Stadt kürzlich mitteilte. Das sind über 400'000 Eintritte weniger als bis zum gleichen Zeitpunkt im letzten Jahr. Sprich: Die Besucherzahlen sind um mehr als die Hälfte eingebrochen. Vergleichbar tiefe Zahlen gab es zuletzt 2021, als die Zwischenbilanz rund 425'000 Badende auswies.

Umsatz: Minus 80 Prozent

Weniger Besucher bedeuten weniger Einnahmen. Und das bedeutet wiederum rote Zahlen. Darum droht den Badis für diesen Sommer ein grosses Minusgeschäft. Das finanzielle Defizit berappen dann die Steuerzahler. Denn die hiesigen Freibäder werden in den meisten Fällen von den Gemeinden betrieben, also von der öffentlichen Hand mitfinanziert.

Anders sieht es bei den Restaurants in den Freibädern aus. Die Gemeinden verpachten die Badi-Gaststätten an private Unternehmen. Und die leiden unter dem miesen Sommer natürlich besonders. «Bis jetzt läuft das Geschäft sehr schlecht», sagt Lana Schuler, Inhaberin der Season Kitchen GmbH, die wiederum die Restaurants der Badis in Oberwinterthur ZH und Wiesendangen ZH betreibt. «Der Umsatz ist gegenüber dem gleichen Zeitpunkt in den beiden Vorjahren um rund 80 Prozent tiefer», ergänzt sie.

Seit 17 Jahren ist sie im Badi-Geschäft tätig, darum ist ihr Betrieb trotz der schlechten Zahlen nicht existenzbedroht. «Zum Glück verfügen wir über gewisse finanzielle Reserven, die wir über die Jahre aufbauen konnten», so Schuler. Damit liessen sich die Fixkosten wie den Pachtzins und die Löhne des Personals bezahlen. Glücklicherweise stünden in Winterthur nun die Sommerferien an. «Das ist traditionell unsere stärkste Zeit.»

Auch in Luzern läuft es schlecht

Ähnlich ergeht es dem Lido Beach House in Luzern, das es seit fünf Jahren gibt. «Es ist bis jetzt unser schlechtester Sommer. Der Umsatz ist im Vergleich zum letzten Jahr um zwei Drittel eingebrochen», erzählt Robert Zupan, Geschäftsleiter des Lido-Beach-House-Betreibers Rockservice. Er ist froh, dass sein Betrieb auf mehreren Standbeinen ruht. «Ohne unsere Anlässe für Firmen würde es finanziell eng werden.»

Für sein Geschäft läuft gerade die entscheidende Phase. Der Juli und der August sind die zwei umsatzstärksten Monate. «Jetzt hoffen wir, dass uns Petrus in den nächsten Wochen wohlgesinnt ist», sagt Zupan.

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