Die Kernmarke des VW-Konzerns hat im vergangenen Jahr trotz eines durchwachsenen Geschäfts noch einmal einen höheren Gewinn eingefahren. Auch die Töchter Audi und Porsche konnten sich verbessern - mit Blick auf den weiteren Verlauf 2020 rechnet der weltgrösste Autokonzern aber mit deutlichen Folgen der Viruskrise. Konzernchef Herbert Diess warnte: «Die Corona-Pandemie stellt uns vor ungekannte operative und finanzielle Herausforderungen.»
Wie das Unternehmen am Dienstag bei der Vorlage der vollständigen Geschäftszahlen mitteilte, stieg das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen bei den VW-Pkw von 3,2 Milliarden Euro im Vorjahr auf nun 3,8 Milliarden Euro.
Dieselkrise
Die Kosten zur Bewältigung der Dieselkrise blieben mit rund 1,9 Milliarden Euro ungefähr auf Vorjahresniveau. In diesem Jahr kommen weitere Ausgaben nach dem Vergleich für Dieselfahrer aus der Musterklage auf den Hersteller zu.
Der Umsatz der VW-Hauptmarke wuchs um 4,5 Prozent auf 88,4 Milliarden Euro. Die Verkäufe in etlichen Märkten gingen dagegen wegen der trüberen Konjunktur zurück, parallel dazu fuhr 2019 VW die Milliarden-Investitionen in den Ausbau der Elektromobilität hoch. So ergaben sich «Belastungen aus dem geringeren Absatz von Volkswagen-Pkw-Modellen, Anlaufkosten und Wechselkursen», die allerdings durch «Verbesserungen im Mix und in der Preispositionierung» ausgeglichen werden konnten, wie es hiess. Volkswagen steigert derzeit vor allem die Verkäufe neu eingeführter SUV-Modelle - die Stadtgeländewagen erzielen meist höhere Preise.
Schwieriges Jahr
Die weitere Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Lage stimmt VW eher pessimistisch. «2020 ist ein sehr schwieriges Jahr», meinte Diess. Auch die konjunkturelle Situation mache ihm Sorgen. «Durch die Bündelung unserer Kräfte, eine enge Zusammenarbeit und gute Moral im Konzern wird es uns gelingen, die Corona-Krise zu bewältigen.» Finanzvorstand Frank Witter erklärte, es sei mit Blick auf die Folgen der Virus-Ausbreitung noch «ungewiss, mit welcher Schwere und Dauer dies auch den Volkswagen-Konzern treffen wird. Eine verlässliche Prognose ist derzeit nahezu unmöglich.»
VW hatte in zahlreichen chinesischen Fabriken zwischenzeitlich die Produktion aussetzen müssen, inzwischen soll sich die Lage in der Volksrepublik wieder etwas stabilisieren. (SDA)
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