Auslaufmodell Elektroheizungen
Häuser mit Wärmepumpe verkaufen sich deutlich besser

Eigenheime mit Elektroheizung sind Ladenhüter. Sie lassen sich nur mit einem Rabatt verkaufen. Für Häuser mit Wärmepumpe zahlen Käufer hingegen einen fetten Aufpreis.
Publiziert: 28.07.2023 um 18:29 Uhr
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Aktualisiert: 16.01.2024 um 14:13 Uhr
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Immer mehr Schweizer Häuser erhalten eine Wärmepumpe.
Foto: In Pictures via Getty Images
Marc Bürgi
Handelszeitung

In rund zwei Drittel der Schweizer Häuser steht eine Öl- oder Gasheizung im Keller. Das ist ein Problem, weil bei deren Betrieb reichlich Treibhausgas in die Atmosphäre entweicht. Die Zukunft gehört Technologien, die weniger stark das Klima aufheizen, allen voran den Wärmepumpen und der Fernwärme. Und so wirken heute Immobilien attraktiv, die bereits über solche Systeme verfügen.

Das ist eine allgemeine Aussage, die sich mit harten Zahlen untermauern lässt. Konkret: Eine Analyse des Immobiliendienstleisters Wüest Partner zeigt auf, dass nachhaltig beheizte Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen zu höheren Preisen die Besitzer wechseln. Auch Photovoltaikanlagen sind Käuferinnen und Käufern einen Aufpreis wert. Für elektrisch beheizte Objekte müssen Verkäufer hingegen einen Preisnachlass gewähren. Besonders deutlich wird der Preiseffekt auf dem Land. In den Städten spielt er eine kleinere Rolle.

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Der Aufpreis macht Zehntausende von Franken aus

Für die Analyse verglich Wüest Partner die Verkäufe von Häusern und Wohnungen, die sich nur bezüglich des Heizsystems unterscheiden. Das grösste Preisgefälle entdeckte das Unternehmen bei jenen Häusern, die mit einer modernen Holzheizung und einer Photovoltaikanlage punkten: Im Schnitt 5,4 Prozent höher lag der Preis bei diesen Objekten.

Dieser Aufpreis macht bei einem mittleren Einfamilienhaus mit einem Wert von gut 1,2 Millionen Franken stolze 65’000 Franken aus. Die Kombination Wärmepumpe/Photovoltaikanlage resultierte in einem Zuschuss von 4,6 Prozent – oder, um beim Beispiel zu bleiben, 55'000 Franken.

Bei der Untersuchung stiess Wüest Partner auf einen Stadt-Land-Graben. An zentralen Lagen – in den Städten – wirkt sich das Heizsystem weniger stark auf den Verkaufspreis aus. Denn dort macht der Boden den grössten Teil des Gesamtwerts des Hauses aus, der Wert des Gebäudes schlägt sich weniger stark in der Rechnung nieder.

4,6 Prozent teurer

Auf dem Land oder in anderen schlecht erschlossenen Gebieten – den weniger begehrten Orten – ist das Land günstiger. Und so spielt dort das Heizsystem eine prominentere Rolle bei der Kalkulation des Werts der Liegenschaft.

Ein kleiner Zahlenvergleich verdeutlicht den Unterschied: An den besten 20 Prozent der Lagen erhöht eine Wärmepumpe plus Photovoltaikanlage den Verkaufspreis von Einfamilienhäusern um 2,3 Prozent, an den restlichen 80 Prozent der Lagen steigt der Hauspreis dank solcher Qualitäten um 6,2 Prozent. Im Durchschnitt beträgt der Zuschlag 4,6 Prozent.

Elektroheizungen gelten als veraltete Technologie

Während nachhaltige Heizsysteme also verkaufsfördernd wirken, haben Elektroheizungen einen abschreckenden Effekt. Sie schmälern den Verkaufswert von Einfamilienhäusern im Schnitt um 3,5 Prozent. Bei Eigentumswohnungen sorgen sie für einen Preisabschlag von 2,8 Prozent.

Dieser Malus von Stromheizungen leuchtet ein, weil die Technologie als veraltet gilt. Bei Neubauten kommen Elektroheizungen nicht mehr zum Zug. In manchen Kantonen gilt sogar eine Sanierungspflicht für Adressen, wo eine solche Anlage steht. Da ergibt es Sinn, dass Käufer von solchen Objekten einen kräftigen Rabatt verlangen.

Artikel aus der «Handelszeitung»

Dieser Artikel wurde erstmals im kostenpflichtigen Angebot von handelszeitung.ch veröffentlicht. Blick+-Nutzer haben exklusiv Zugriff im Rahmen ihres Abonnements. Weitere spannende Artikel findest du unter www.handelszeitung.ch.

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