Der Name Germania ist in der Schweiz nur noch Aviatik-Geschichte. Die Airline wird künftig als Chair Airlines abheben. Das zeigen exklusive Fotos von BLICK-Lesern eines Airbus A319.
Einem Leserreporter ist die ehemalige Germania-Maschine am Dienstag kurz vor 18 Uhr vor die Linse gerollt, als sie nach dem Lackieren aus der Werft auf dem Flughafen Kloten ZH gezogen wurde. Damit hat das monatelange Rätseln um den neuen Namen des Schweizer Ablegers ein Ende.
Kurze Zeit nach den Bildern zieht die Fluggesellschaft nach. «Wir haben die vergangenen Monate dazu genutzt, unseren Neustart in die Wege zu leiten und mit einer neuen Marke frische Akzente im Schweizer Luftverkehr zu setzen», bestätigt Urs A. Pelizzoni, CCO und Verwaltungsrat Chair Airlines.
Chair bezieht sich auf verkauften Sitzplatz
Für den Namen Chair - der englischen Bezeichnung für «Stuhl» - habe man sich ganz bewusst entschieden. «Der ‹Stuhl› steht hier für den Sitzplatz im Flugzeug, den wir verkaufen. Mit der farblichen Trennung des roten ‹ch› und des blauen ‹air› im Logo deuten wir auf unsere Schweizer Herkunft hin.
Sie stellt aber vor allem auch eine optimal verbildlichte Doppeldeutigkeit dar, mit der wir grafisch spielen können», erklärt Pelizzoni. Die beiden weiteren Airbusse A319 in der Chair-Flotte sollen in den kommenden Tagen der optischen Anpassung unterzogen werden.
Polen sind mit an Bord
Nach der Pleite der Berliner Airline Germania gelangte die Schweizer Tochter Germania Flug AG in die Hände der Schweizer Unternehmerin und Air-Prishtina-Chefin Leyla Ibrahimi-Salahi. Kurz darauf trennte sie sich aber bereits wieder von 49,9 Prozent ihrer Anteile an der Fluggesellschaft.
Die polnische Charterfluggesellschaft Enter Air übernahm diese Anteile. Die restlichen 50,1 Prozent bleiben bei der Schweizer Albex Aviation von Ibrahimi-Salahi. Finanzielle Details wurden keine genannt. Die konkursite Airline Germania aus Deutschland war ursprünglich zu 40 Prozent an der Schweizer Germania Flug AG beteiligt.