Foto: imago images/Arnulf Hettrich

Auf Prüfstand bis Ende Jahr
Verkauft die Migros bald den deutschen Supermarkt Tegut?

Die deutsche Supermarkt-Kette Tegut steht bei der Migros auf dem Prüfstand. Bis Ende Jahr will sie entscheiden, wie es mit der ausländischen Tochter der Migros Zürich weitergeht. Das passt zum grössten Umbau in der Firmengeschichte.
Publiziert: 20.09.2024 um 18:31 Uhr
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Die deutsche Supermarkt-Kette Tegut setzt besonders auf Nachhaltigkeit.
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Auf einen Blick

  • Migros prüft Verkauf von Tegut
  • Tegut schreibt rote Zahlen trotz stabilem Umsatz
  • Verlust von 16,2 Millionen Euro im Jahr 2022
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Milena KälinRedaktorin Wirtschaft

Die Migros mistet bekanntermassen aus: Die Fachmärkte werden verkauft, sie will sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Aber was heisst das für Tochtergesellschaften im Ausland?

Der deutsche Supermarkt Tegut steht offenbar auf dem Prüfstand der Migros, wie das deutsche Fachblatt «Lebensmittelzeitung» schreibt. Bis Ende Jahr will die Migros entscheiden, wie es weitergeht. Dabei gehört Tegut aber nicht dem Genossenschaftsbund (MGB), sondern der Migros Zürich. Trotzdem will MGB-Chef Mario Irminger ein Wörtchen mitreden. 

Weg mit Verlustquellen

Der Fokus des Migros-Chefs liegt auf dem «Kern des Kerngeschäfts» – also den Supermärkten in der Schweiz. Deutsche Beteiligungen dürften ihm deshalb ein Dorn im Auge sein. An den Internationalen Handelstagung des Gottlieb-Duttweiler-Instituts (GDI) findet er harte Worte: «Wir müssen uns von Verlustquellen trennen.»

Dazu gehört auch Tegut: Den Verlust von 16,2 Millionen Euro im Jahr 2022 schien die Migros bis anhin aber nicht zu stören. Auch 2023 schrieb Tegut rote Zahlen – bei einem «stabilen Umsatz» von 1,28 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Die deutschen Konkurrenten Rewe und Edeka sind beim Umsatz 25- bis 30-mal grösser als Tegut und verfügen damit über viel höhere Einkaufsmacht.

Im Mai verkündete die Migros gegenüber der «Handelszeitung» noch, sie halte an Tegut fest. Nach Schätzungen der Zeitung kostete der deutsche Supermarkt die Migros samt Kaufpreis und weiteren Investitionen bisher rund 600 Millionen Franken. Jetzt scheint beim orangen Riesen ein Umdenken stattzufinden.

Klappt der Turnaround?

Tegut hat bereits Anfang Jahr ein Turnaround-Projekt lanciert, welches die Wirtschaftlichkeit signifikant verbessern soll, wie die Migros Zürich auf Anfrage mitteilt. Der Prozess werde sowohl vom Management der Genossenschaft Migros Zürich als auch der externen Unternehmensberatung Alixpartners strategisch begleitet.

Ob der Turnaround klappt, wird sich zeigen. Mit einem Bio-Anteil von 28 Prozent setzt Tegut besonders auf Nachhaltigkeit. 

Aktuell ist die Migros noch mit dem Verkauf ihrer Fachmärkte beschäftigt: Für Melectronics, Sport X und Bikeworld hat sie bereits Abnehmer gefunden. Für Micasa, Do It + Garden sowie die Reiseveranstalterin Hotelplan sucht der MBG noch nach einem Käufer.

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