Gute Neuigkeiten für Dividendenjäger: Laut dem aktuellen «Janus Henderson Global Dividend Index» erreichten Dividenden im Jahr 2023 weltweit einen Rekordwert von 1,66 Billionen Dollar, was einem Anstieg um 5 Prozent entspricht. Das vierte Quartal des letzten Jahres war besonders erfreulich, da die Ausschüttungen dank der starken Entwicklung in Europa, Grossbritannien und Japan um 7,2 Prozent stiegen.
Der Index ist eine langfristige Studie der globalen Dividendentrends. Dabei werden quartalsweise die Ausschüttungen der 1200 grössten Unternehmen analysiert.
3 Schweizer Firmen prägen Dividendenniveau
Insgesamt verzeichneten 22 Länder Rekord-Dividendenausschüttungen, darunter die Schweiz, USA, Frankreich, Deutschland und Italien. Die Dividendenzahlungen in der Schweiz erreichten 48 Milliarden Dollar. Allerdings war das Wachstum mit einer bereinigten Steigerung von nur 3,4 Prozent im Vergleich zu Europa und dem Rest der Welt eher langsam.
Europa ohne Grossbritannien erwies sich als treibende Kraft und trug zu zwei Fünfteln des weltweiten Anstiegs bei. Die Ausschüttungen in der Region stiegen bereinigt um 10,4 Prozent auf einen Rekordwert von 301 Milliarden Dollar. Die Dividendenzahlungen in den USA erreichten 2023 mit 602 Milliarden Dollar einen neuen Höchststand, was einem Anstieg von 5,1 Prozent und dem weltweiten Durchschnitt entspricht. Die US-Dividenden sind seit 2011 jedes Jahr gestiegen, auch während der Pandemie, und sind mittlerweile dreimal so hoch wie 2010.
In der Schweiz entfällt die Hälfte der Dividendenmenge auf nur drei Unternehmen: Roche, Novartis und Nestlé. Diese Unternehmen steigerten ihre Ausschüttungen pro Aktie nur langsam und überlagerten damit trotzdem das viel schnellere Wachstum von mittelgrossen Unternehmen wie dem Frachtunternehmen Kühne & Nagel, dem Zementhersteller Holcim und dem Luxusgüterhersteller Richemont.
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Banken, Bergbau, Autobauer
Auf Sektorebene trugen Banken zur Hälfte des weltweiten Dividendenwachstums bei, während die Schweizer Pendants eine Ausnahme darstellen. Das höhere Zinsumfeld ermöglichte vielen Finanzinstituten, ihre Margen zu erhöhen. Die positive Auswirkung der höheren Bankendividenden wurde jedoch durch Kürzungen im Bergbausektor weitgehend ausgeglichen, deren Gewinne parallel zu den niedrigeren Rohstoffpreisen gesunken sind. Automobilhersteller trugen im Jahr 2023 mit Rekordausschüttungen zu einem Achtel des weltweiten Dividendenwachstums bei.
86 Prozent der untersuchten Unternehmen erhöhten oder behielten ihre Dividenden bei. Unter allen Unternehmen verzeichnete HSBC den grössten Zuwachs, da sie wieder volle vierteljährliche Zahlungen vornahm.
Zusammen mit Microsoft, Apple, Exxon Mobil, Johnson & Johnson, JPMorgan und Nestlé gehörte die britische Grossbank erneut zu den drei grössten Dividendenzahlern der Welt. Die Kürzungen von fünf grossen Unternehmen – BHP, Petrobras, Rio Tinto, Intel und AT&T – hatten eine überproportionale negative Auswirkung.
Der allgemeine Pessimismus hinsichtlich der Weltwirtschaft erwies sich im Jahr 2023 als unbegründet. Trotz der unsicheren Aussichten scheinen Dividenden gesichert zu sein und zeigten in der Vergangenheit geringere Schwankungen als Erträge. Die Investmentgesellschaft Janus Henderson prognostiziert für das Jahr 2024 eine Gesamtdividende von 1,72 Billionen Dollar, was einem bereinigten Wachstum von 5 Prozent entspricht.