Die Credit Suisse ist verraten worden: Ehemalige Banker haben den US-Behörden gesteckt, dass die Schweizer Grossbank offenbar weiteren Kunden bei der Steuerhinterziehung geholfen hat. Schon wieder! 2014 hatte sich die CS im Steuerstreit mit den US-Behörden auf eine Strafzahlung von 2,6 Milliarden Dollar geeinigt.
Nun kommen allerdings neue Fälle ans Licht, wie das Nachrichtenportal «Bloomberg» schreibt. Demnach soll die Schweizer Grossbank diesmal vor allem lateinamerikanischen Kunden dabei geholfen haben, ihr Geld vor dem US-Fiskus zu verstecken. Es geht um mehrere Hundert Millionen Dollar, so der Bericht. Das US-Justizministerium habe eine Untersuchung wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung eingeleitet.
Negativschlagzeilen zur Unzeit
Die Credit Suisse bestreitet die Vorwürfe auf Anfrage von Blick. «Die Credit Suisse toleriert keine Steuerhinterziehung», schreibt die Bank. Seit 2014 seien die Anstrengungen verstärkt worden, «Personen zu identifizieren, die versuchen, Vermögenswerte vor Steuerbehörden zu verbergen». Nicht offengelegte Konten würden geschlossen, sie die Bank weiter. Banker, die sich nicht daran halten, würden «diszipliniert». Man kooperiere mit den US-Behörden.
Für die CS kommen die Negativschlagzeilen zur Unzeit: Die Bank kommt nicht aus den roten Zahlen heraus und hat eine umfassende Strategieüberprüfung angekündigt. Dazu gehört auch ein Sparprogramm im Umfang von bis zu 1,5 Milliarden Franken. Die CS-Aktie befindet sich aufgrund der Unsicherheit seit Wochen auf Talfahrt. Die CS-Spitze will am 27. Oktober über das weitere Vorgehen entscheiden. (sfa)