Apple & Co. in der Patsche
Neue Smartphones halten zu lange

Smartphones werden teurer. Folge: Die Konsumenten haben weniger Lust, nach nur wenigen Monaten ein neues Modell zu kaufen. Für die Hersteller wie Apple oder Samsung entwickelt sich das zum Problem.
Publiziert: 11.02.2019 um 15:10 Uhr
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Aktualisiert: 18.02.2019 um 11:27 Uhr
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Mittlerweile ziemlich teuer: iPhone XS Max und iPhone XR (r.).
Foto: Lorenz Keller

Die Erde braucht für die Umrundung der Sonne genau 365 Tage, 5 Stunden, 48 Minuten und 46 Sekunden. Etwa ähnlich hart in Stein gemeisselt schien lange der Zweijahres-Zyklus für neue Handymodelle. Wer seinen Vertrag um 24 Monate verlängerte, erhielt gratis oder massiv reduziert ein Handy der neusten Generation dazu, bezahlte dieses indirekt via Abogebühren ab. Transparent gemacht, wie viel das den Kunden pro Monat kostete, wurde das nicht. Bei einer Vertragsverlängerung um 12 Monate gabs immerhin noch ein bisschen Rabatt. 

Im Schnitt vier Jahre

Jetzt ist Schluss damit. Die meisten Telekomfirmen haben Abo und Handykauf mittlerweile entkoppelt – zuletzt die Swisscom vor zwei Wochen (BLICK berichtete). Diesen Trend gibts nicht nur in der Schweiz, sondern weltweit.

Für die Gerätehersteller entwickelt sich das zu einem massiven Problem. Denn plötzlich können sie dem Verbraucher nicht mehr alle zwei Jahre ein neues Gerät verkaufen. Laut einer neuen Studie des US-Analysten Toni Sacconaghi hat sich die Dauer, bis Otto-Normalverbraucher sein iPhone ersetzt, bis heute auf vier Jahre erhöht, so hoch wie nie zuvor. Noch 2018 waren es im Schnitt bloss drei Jahre gewesen, wie Sacconaghi am Freitag vor den Medien erklärte.

Teilweise selbstverschuldet

Apple-CEO Tim Cook (58) hatte die Tendenz schon im Januar bestätigt: «Unsere Kunden behalten ihre alten iPhones ein bisschen länger als früher», sagte er. «Dies und die makroökonomischen Faktoren in den Schwellenländern erklären, warum der Umsatz der iPhones 15 Prozent unter dem Vorjahresniveau liegt.»

Dass die Kunden an ihrem alten iPhone festhalten, ist allerdings auch hausgemacht. So nannte Sacconaghi neben der neuen Verkaufstaktik der Telekomfirmen auch Apples Initiative, mit der man noch letztes Jahr seine Handybatterie billiger austauschen konnte. 

Ganz generell gilt: Die Qualität der Geräte ist mittlerweile so hoch, dass sie meist problemlos drei oder vier Jahre überleben. Allerdings haben sie auch ihren Preis – neue Geräte sind heute deutlich teurer als früher. So kostet die billigste Version des aktuellsten Apple-Vorzeigemodells iPhone XS 1200 Franken. (kst)

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