Antitabak-Lobby fordert drastischen Preisanstieg
14 statt 8 Franken – ein Päckli Zigaretten soll bald fast doppelt so viel kosten

Ein Zigaretten-Päckli soll bald fast doppelt so viel kosten. Laut der Schweizer Antitabak-Lobby rauchen hierzulande zu viele, insbesondere Jugendliche. 14 Franken pro Päckli sollen helfen, die Sucht einzudämmen.
Publiziert: 04.12.2021 um 23:47 Uhr
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Aktualisiert: 05.12.2021 um 09:17 Uhr
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Im europäischen Vergleich rauchen in der Schweiz überdurchschnittlich viele Jugendliche.
Foto: Keystone

Höhere Preise und Präventionsmassnahmen halten Jugendliche in der Schweiz kaum vom Rauchen ab. Gut ein Viertel der Bevölkerung ab 15 Jahren raucht. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind es 32 Prozent, wie eine Studie der Universität Basel besagt. Ein radikaler Preisanstieg soll Jugendliche zum Umdenken zwingen. Im Namen der Jugendprävention fordert die Antitabak-Lobby fast eine Verdoppelung des Verkaufspreises für Zigaretten. Ein Päckli soll künftig rund 14 Franken statt 8 Franken kosten.

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2022 soll in der Schweiz erstmals ein nationaler Rauchstopp-Monat stattfinden. «Raucherinnen und Raucher, die ihren Tabakkonsum beenden wollen, sollen mit dem Rauchstopp-Monat dazu motiviert werden, gemeinsam einen Monat lang rauchfrei zu bleiben». Dies bestätigte der beim Bundesamt für Gesundheit angesiedelte Tabakpräventionsfonds der «NZZ am Sonntag».

Grossbritannien und Frankreich haben ähnliche Angebote durchgeführt. Ziel der ersten Bundesaktion ist, 10’000 ausstiegswillige Raucher zu erreichen. Ehemalige Raucher sollen diese während des Rauchstopp-Monats unterstützen.

2022 soll in der Schweiz erstmals ein nationaler Rauchstopp-Monat stattfinden. «Raucherinnen und Raucher, die ihren Tabakkonsum beenden wollen, sollen mit dem Rauchstopp-Monat dazu motiviert werden, gemeinsam einen Monat lang rauchfrei zu bleiben». Dies bestätigte der beim Bundesamt für Gesundheit angesiedelte Tabakpräventionsfonds der «NZZ am Sonntag».

Grossbritannien und Frankreich haben ähnliche Angebote durchgeführt. Ziel der ersten Bundesaktion ist, 10’000 ausstiegswillige Raucher zu erreichen. Ehemalige Raucher sollen diese während des Rauchstopp-Monats unterstützen.

Statt 5.50 Franken soll das günstigste im Handel erhältliche Päckchen neu 10.20 Franken kosten, berichtet die «NZZ am Sonntag». Laut eines Vorstosses der Antitabak-Lobby soll diese schrittweise drastische Massnahme die Raucherquote senken. Hierzulande rauchen 27 Prozent der über 15-Jährigen. Die Schweiz liegt damit über dem europäischen Schnitt. Auch, weil «5.50 Franken für ein Päckchen Zigaretten sehr günstig sind gemessen am Lohn- und Kostenniveau in der Schweiz», erklärt Wolfgang Kweitel von der Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention. «Wenn wir die Tabak- und Nikotinprodukte neu differenziert nach dem Gesundheitsrisiko besteuern wollen, muss dieser Preis mittelfristig – in mehreren grossen Schritten – deutlich steigen.»

Der Vorschlag der Antitabak-Lobby findet breite Unterstützung von sämtlichen national bedeutenden Gesundheitsorganisationen, darunter der Lungenliga, der Krebsliga, Sucht Schweiz und dem Dachverband der Ärztinnen und Ärzte. Laut einer Gesundheitsbefragung aus dem Jahr 2017 möchten die meisten Raucher in der Schweiz mit dem Tabakkonsum aufhören, was aber nicht einmal der Hälfte von ihnen gelingt. Das Parlament hat bereits entschieden, künftig auch E-Zigaretten mit einer Tabaksteuer zu belegen. Mit der Einführung dieser neuen Steuer müsse auch der Preis für normale Zigaretten steigen, fordert die Antitabak-Lobby. Deren Argument: So bestehe zumindest auch ein Anreiz, auf die weniger schädlichen E-Zigaretten umzusteigen. (kes)

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