Lidl hat schon während der schwierigen Coronazeit mit einem «Aufwertungspaket» die Systemrelevanz der Mitarbeitenden im Detailhandel anerkannt. Der Mindestlohn beispielsweise wurde 2021 auf 4360 Franken pro Monat erhöht.
Jetzt gibt es ein neues Aufwertungspaket. Neu beträgt der Mindestlohn für ungelernte Mitarbeitende bei Lidl Schweiz somit 4500 Franken nach bisher 4360 Franken im Monat. Angestellte in der Filiale und im Lager, die über eine zweijährige Ausbildung verfügen, erhalten neu 4550 Franken Mindestlohn (bisher: 4400 Fr.) und solche mit einer dreijährigen Ausbildung 4600 Franken (bisher: 4500 Fr.). Diese Löhne gelten für Angestellte im Vollzeitpensum und werden 13 Mal im Jahr ausbezahlt.
Nicht nur das: Im Rahmen der jährlichen Gespräche haben Lidl Schweiz und die Sozialpartner Syna sowie der Kaufmännische Verband Schweiz eine Erhöhung der Lohnsumme um 2,5 Prozent ab März 2023 festgelegt. Mit einer generellen Lohnerhöhung von 2,2 Prozent will Lidl laut einer Mitteilung «der abnehmenden Kaufkraft entgegenwirken». Hinzu kommen weitere 0,3 Prozent für individuelle Lohnerhöhungen. Von der generellen Lohnerhöhung ausgenommen sind Angestellte, die 2023 neu eingestiegen sind, sowie Filial- und Gruppenleiter der höchsten Gehaltsstufe.
Aldi bleibt Mindestlohn-Leader
Mit der kommunizierten Lohnerhöhung nähert sich der Discounter etwas an den Konkurrenten Aldi Suisse an, der mit 4646 Franken laut eigenen Angaben den höchsten Mindestlohn der Branche bietet. Aldi hat die Lohnsumme allerdings für dieses Jahr generell nur um 1 Prozent erhöht.
Laut eigener Mitteilung bietet Lidl Schweiz zudem «die höchsten GAV-abgesicherten Mindestlöhne in der Branche». Auch die Mindestlöhne für Lernende und Praktikantinnen/Praktikanten seien im Gesamtarbeitsvertrag enthalten. Zu den Sozialleistungen zählen beispielsweise ein 18-wöchiger Mutterschaftsurlaub bei 100 Prozent Lohnfortzahlung sowie ein vierwöchiger Vaterschaftsurlaub, ebenfalls bei 100 Prozent Lohnfortzahlung. (SDA/rae)