Der Kostendruck in der Flugindustrie ist derzeit gross. Die Swiss und andere Fluggesellschaften führen nun ein striktes Kostenmanagement ein. Am Donnerstag hat Swiss-Chef Thomas Klühr (58) erklärt, Kostensenkungen von insgesamt 20 bis 25 Prozent erreichen zu wollen. Dies erhöht den Druck auch auf Swissport.
Die Swiss habe bereits auch Offerten von kleineren Swissport-Konkurrenten eingeholt, schreiben die «Tamedia»-Zeitungen.
«Die Lufthansa ist auf einem radikalen Sparkurs und nimmt damit die Arbeitsbedingungen am Flughafen Zürich unter Beschuss», heisst es bei der Gewerkschaft des Luftverkehrs VPOD. Sie fordere vom Bodendienstleister Swissport Preissenkungen von bis zu 20 Prozent und drohe damit bestehende Verträge zu kündigen. «Swissport möchte diese Preissenkungen nun auf Kosten der Löhne der Mitarbeitenden durchsetzen.»
In Verhandlungen mit Airlines
Swissport versuche derzeit, die Arbeitsbedingungen für ihre Mitarbeitenden neu mit den Sozialpartnern zu verhandeln, sagt eine Unternehmenssprecherin am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. «Lohnanpassungen sind Teil der Nachverhandlungen des bestehenden Gesamtarbeitsvertrags.»
Das Unternehmen sieht sich gemäss der Sprecherin derzeit zwischen den Interessengruppen «aufgerieben». Auf der einen Seite wollten die Fluggesellschaften die Wiederaufnahme der Flüge möglichst kostengünstig sicherstellen. Gleichzeitig verlangten aber die Flughäfen dieselben Konditionen wie vor der Corona-Pandemie.
Die Verhandlungen zwischen Swissport und den Arbeitnehmerverbänden über die Arbeitsbedingungen sind derweil unterbrochen. Sie würden jedoch wieder aufgenommen, falls die Verbandsmitglieder den Verbänden ein Verhandlungsmandat erteilten. «Nach wie vor gelten der bestehende Sozialplan und die Gesamtarbeitsverträge bei Swissport.» (SDA/lui)