Achterbahnfahrt an Börsen
Trotz leichter Erholung – Börsenexperte rechnet mit weiterem Kurssturz

Die Invasion in der Ukraine hat die Börsen tauchen lassen. Der US-Aktienmarkt befindet sich bereits wieder im Plus – auch die anderen sind auf dem Weg dazu. Aber Börsianer rechnen weiterhin mit hohen Kursausschlägen.
Publiziert: 25.02.2022 um 10:38 Uhr
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Nach dem Kriegsschock vom Donnerstag erholen sich einige Börsen bereits wieder.
Foto: AFP

Die Schweizer Börse erholt sich langsam vom Schock über den Kriegsbeginn in der Ukraine. Nachdem der Leitindex SMI am Donnerstag noch 2,5 Prozent einbüsste, stieg er am Freitag zunächst wieder um 0,3 Prozent auf 11'670 Punkte. Die Börse befindet sich im Vergleich zu vor der Invasion damit weiterhin im Minus.

Am meisten profitiert hat der Baukonzern Holcim mit einer Zunahme von 2 Prozent. Grund dafür ist unter anderem die Publikation der starken Jahreszahlen vom Freitagmorgen. Auch Logitech mit 1,7 Prozent und Richemont mit 1,5 Prozent legen klar zu. Grosser Verlierer ist der Rückversicherer Swiss Re mit minus 6 Prozent.

Wall Street wieder im Plus

Die Wall Street hat den Angriff auf die Ukraine besser weggesteckt. Die US-Börse befinden sich bereits wieder im Plus. Nachdem der Aktienindex Nasdaq-100 tiefrot am Donnerstag in den Tag startete, konnte er bereits wieder einen Kursgewinn von 3,4 Prozent verzeichnen.

Auch der amerikanische S&P 500 sackte zunächst ab und legte dann um 1,5 Prozent zu. Ähnlich ging es dem Dow Jones Industrial, der am Donnerstagmorgen auf ein Jahrestief gefallen ist. Der New Yorker Leitindex konnte die Verluste wieder wettmachen und notierte bei einem Plus von 0,3 Prozent.

Nicht nur in Amerika, sondern auch in Asien erholen sich die Börsen vom Kriegsschock besser als in Europa. Der Nikkei-Index konnte bereits wieder eine Zunahme von 1,5 Prozent verzeichnen. Auch die Börse in Shanghai gewann 0,6 Prozent.

Börsen-Erholung ist «trügerisch»

Schlecht verdaut hat die Kriegsnachricht die deutsche Börse. Der Leitindex Dax schloss am Donnerstag 4 Prozent tiefer bei 14'052 Punkten. Auf den Freitag holte der Index mit 1,2 Prozent auf 14'222 Punkte wieder etwas auf.

Beim Kriegs-Starter Russland sieht es derzeit noch düsterer aus: Der Moskauer Leitindex RTS stürzte knapp 40 Prozent. Der Vormittagshandel soll am Freitag sogar geschlossen bleiben.

Die Erholung der Börsen könnte sich jedoch «als trügerisch erweisen», wie Investmentstratege Andrea Siviero vom Vermögensverwalter Ethenea Independent Investors der Nachrichtenagentur AWP sagt. Denn: «Die Sanktionsspiralen sowie die kriegerischen Eskalationsstufen dürften einen weiteren Abwärtsschub wahrscheinlich machen.» Hohe Kursausschläge könnten also weiterhin sehr wahrscheinlich sein. (mrl)


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