Seit 20 Jahren steht die ehemalige Raststätte am Walensee bei Mühlehorn GL leer: Der Betonbau, direkt am Fels errichtet, gilt als Schandfleck der Region. Ideen zur Nutzung gibts viele, realisiert werden konnte bisher keine. Das Gebäude ist mittlerweile komplett demoliert. Der wohl bekannteste verlassene Ort der Schweiz lockt immer wieder Neugierige an. Sie posieren für spektakuläre Instagram-Fotos oder feiern spätabends wilde Partys.
Solche Lost Places, wie verlassene Orte auch genannt werden, haben eine besondere Anziehungskraft. Auch die Bordellruine in Haufenstein-Ifenthal SO oder die ehemalige Lungenklinik am Lago Maggiore werden immer wieder besucht. Um Letztere ranken sich wilde Verschwörungstheorien. So soll beispielsweise ein weibliches Gespenst durch die verlassenen Gänge der Lungenklinik wandeln.
Auch im Ausland gibt es zahlreiche beliebte Lost Places. Blick stellt die sechs verrücktesten vor.
Hotel der Geister (Nordkorea)
Dieses gigantische Hotel in Pyongyang in Nordkorea hat 105 Stockwerke und sollte eigentlich schon seit 1989 fertiggestellt sein. Doch es befindet sich bis heute im Bau. Lange bestand das Hotel Ryuyong nur aus einem Betongerüst, seit einigen Jahren hat es aber eine Fassade bekommen. Es sollte einst das höchste Hotel der Welt werden – inklusive fünf Luxusrestaurants. Die unvollendete Bauruine wird als Geister-Hotel bezeichnet, weil es immer mal wieder Berichte über übernatürliche Gestalten gegeben hat, die dort rumgeistern sollen.
Achterbahn, die von «Sandy» zerstört wurde (USA)
Zwar kein Gebäude, aber genauso gut für schöne Bilder: Der Jet Star Rollercoaster war von 2002 bis 2012 am Casino Pier in New Jersey (USA) in Gebrauch. Hurrikan Sandy zerstörte die Achterbahn 2012 – der Wiederaufbau lohnte sich finanziell nicht mehr. Auch, weil die Behörden die Nähe zum Atlantischen Ozean als zu gefährlich einstuften. So wurde der Jet Star der Natur und dem Rost zum Frass vorgeworfen. Immerhin: Die Achterbahn Hydrus wurde 2017 als Ersatz für den Jet Star eröffnet – sie steht nicht mehr auf dem Pier, sondern am Strand.
Torre de David (Venezuela)
Auch ziemlich beeindruckend ist die Grösse dieses Gebäudes: Ganze 190 Meter hoch ist es. Das Gebäude in Venezuelas Hauptstadt Caracas sollte eigentlich ein Bankenkomplex werden. Als sich jedoch 1993 die wirtschaftliche Lage in Venezuela verschlechterte, fehlten die Ressourcen zur Fertigstellung. Ab 2007 lebten im nicht fertiggestellten Betonblock schätzungsweise 5000 Menschen. 2015 wurden diese dann zwangsevakuiert. 2018 beschädigte ein Erdbeben das mittlerweile wieder leerstehende Hochhaus. Dabei kippten Teile der fünf obersten Geschossplatten um 25 Grad nach unten.
Geister-Turm von Bangkok (Thailand)
Wieder soll es spuken: In diesem verlassenen Wolkenkratzer im Herzen von Bangkok (Thailand) hausen angeblich Geister. Und auch dieses Gebäude fiel einer Wirtschaftskrise zum Opfer. Was dabei herauskam: ein bloss zu 80 Prozent fertig gebauter, 185 Meter hoher Turm. Lange war der Sathorn Unique Turm eine inoffizielle Sehenswürdigkeit – eine Besichtigung war auf eigene Gefahr – und gegen etwas Geld – möglich. Nachdem sich ein schwedischer Tourist innerhalb des Gebäudes erhängt hatte, wurde der Eingang zum Gebäude aber verschlossen.
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Mystischer Kurort in Berlin (Deutschland)
Die Heilstätten in Beelitz bei Berlin wurden als Kurort für Kranke gebaut und in den beiden Weltkriegen als Heilanstalt für Verwundete verwendet. Angeblich öffnen sich dort Türen wie von Geisterhand, die Temperaturen fallen plötzlich deutlich ab, und es sind Schreie aus dem alten Chirurgiegebäude zu hören. Lange Zeit konnte man den bekanntesten Lost Place Europas nur bei geführten Touren besichtigen. Mittlerweile werden sogar Übernachtungen angeboten.
Verlassene Mühle bei Neapel (Italien)
In der Stadt Sorrento bei Neapel befindet sich ein tiefes Tal. Dort findet sich diese magisch anmutende, verlassene Mühle. Im Gegensatz zu den anderen Bauwerken auf dieser Liste steht diese Mühle jedoch seit vielen Jahrzehnten leer – und zwar seit 1866. Die Natur hat sie seither in Beschlag genommen und sorgt für eine verwunschene Atmosphäre.