Abfall, illegales Übernachten und Landschäden – jetzt reagiert Binn VS
«Brutale» Mineralien-Jäger vermüllen Walliser Gemeinde

Auf nächstes Jahr hin müssen Strahler, die im Walliser Binntal Mineralien ausgraben wollen, dafür zahlen. Die Gemeinde führt kostenpflichtige Patente ein. Es ist ihre Antwort auf zahlreiche Verstösse von gewissen Strahlern.
Publiziert: 03.09.2024 um 11:09 Uhr
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Aktualisiert: 03.09.2024 um 14:57 Uhr
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Die Gemeinde Binn, die im Juli stark von Unwettern getroffen worden ist, gilt als Schweizer Strahler-Mekka.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Strahler in Binn brauchen ab 2025 ein Patent
  • Die Gemeinde will damit illegale Übernachtungen und Abfall verhindern
  • Ein Tagespatent kostet 30 Franken, Jahrespatente bis 1000 Franken
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Das 126-Seelen-Dorf Binn im Oberwallis ist ein Hotspot für Strahler aus der ganzen Schweiz. Im Binntal, ein Seitental des Rhonetals, verbergen sich über 300 verschiedene Mineralienarten. Doch die Suche nach den versteckten Schätzen wird ab 2025 kostenpflichtig, wie der «Walliser Bote» berichtet. Der Grund: Zu viele Strahler halten sich nicht an die Regeln.

Ein Kontrolleur der Gemeinde stellte laut Bericht immer wieder Verstösse fest. Seine Erfahrung: Illegale Übernachtungen, liegengelassener Abfall und Landschäden durch Mineralien-Jäger sind keine Seltenheit. An der Urversammlung stimmte deshalb eine Mehrheit für die Einführung solcher Patente.

Auswärtige zahlen mehr fürs Jahrespatent

Ein Tagespatent kostet für alle 30 Franken. Binner zahlen für das Jahrespatent 250 Franken, Walliser 500 Franken und alle anderen 1000 Franken. Sprengen ist verboten, Ausnahmen kann der Gemeinderat bewilligen. Er erlässt die Richtlinien für Strahler.

Eigentlich wären Erziehungsmassnahmen mittels Patenten gar nicht nötig. Denn gibt es längst einen Ehrenkodex der Schweizerischen Vereinigung der Strahler. Dieser verpflichtet zu verantwortungsvollem Handeln und richtet sich gegen Raubbau und Verwüstung. Doch nicht alle halten sich daran, sagt Gemeindepräsident Rudolf Jossen gegenüber dem «Walliser Boten»: «Ein kleiner Teil der Strahler geht relativ brutal an die Sache.» Der Ort werde teilweise so hinterlassen, wie man es nicht tun sollte.

«Wir sind ein Strahlerdorf»

Mit den Patenten will die Gemeinde aber kein Geld verdienen, betont Jossen. Eine schwarze Null soll resultieren, um die eigenen Kosten zu decken für den Kontrolleur und die Onlineplattform, auf der die Patente ausgestellt werden. «Die Patente ergeben nur Sinn, wenn man sie auch kontrolliert.»

Das Strahlen hat in Binn eine lange Tradition und ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. «Wir sind ein Strahlerdorf», so der Gemeindepräsident. Viele Funde wurden hier gemacht, die Grube Lengenbach zählt zu den bedeutendsten Fundorten weltweit.

Auch die Nachbarsgemeinde Goms kennt das Strahlerpatent. Seit vergangenem Jahr ist es in Kraft. Wildcampen und der Einsatz schwerer Maschinen hatten auch dort überhandgenommen. Die Gemeinde Albinen ist noch strikter: Dort gilt gar ein generelles Strahlerverbot. 

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Blick benutzt künstliche Intelligenz als Helferin bei der Redaktionsarbeit, etwa beim Aufspüren verschiedener Quellen oder beim Erstellen von Zusammenfassungen von Texten. Blick befolgt beim Einsatz von KI strenge Regeln. So hat immer der Mensch das letzte Wort. Mehr Infos gibts hier.

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