Manor nimmt Flasche nun aus dem Sortiment
Dieses Wasser hat 9600 Kilometer Transport hinter sich

Das Wasser «Berg» aus geschmolzenem Gletschereis aus Grönland wurde 9600 Kilometern transportiert bis es in der Schweiz ankam. Dabei wurde mehr CO2 als das Eigengewicht des Produkts ausgestossen. Manor reagiert und nimmt das Mineralwasser nun aus dem Sortiment.
Publiziert: 29.09.2020 um 19:46 Uhr
|
Aktualisiert: 29.09.2020 um 20:21 Uhr
1/4
Der Detailhändler Manor hat für ein Mineralwasser aus grönländischem Gletschereis den Schmähpreis «Teufelsstein» der Alpen-Initiative erhalten.
Foto: PIUS KOLLER

Der Detailhändler Manor hat für ein Mineralwasser aus grönländischem Gletschereis den Schmähpreis «Teufelsstein» der Alpen-Initiative erhalten. Der positiv besetzte «Bergkristall» ging an das Projekt «Kulinarischer Herbst» von Alpinavera und Gastro Graubünden.

Der «Teufelsstein» wurde am Dienstag vor dem Manor-Hauptsitz in Basel dem Food-Direktor des Detailhändlers überreicht. Ausschlag für den Schmähpreis hatte das Mineralwasser «Berg» der Getränkereihe «Eaux du monde» im Sortiment gegeben, wie der Verein Alpen-Initiative mitteilte.

Eine Strecke von 9600 Kilometern

Das Wasser aus geschmolzenem Gletschereis aus Grönland müsse über eine Strecke von 9600 Kilometern transportiert werden, um in die Regale von Manor zu gelangen. Dabei werde mehr CO2 als das Eigengewicht des Produkts ausgestossen, teilten die Verantwortlichen der Kampagne mit. Zudem wirke die Herstellung des Mineralwassers in Anbetracht der schmelzenden Polarkappen «besonders zynisch».

Laut Communiqué der Alpen-Initiative hat Manor zugesichert, das angeprangerte Mineralwasser aus dem Sortiment zu nehmen. Der Detailhändler sei nicht zum ersten Mal mit Kritik an den Produkten der Reihe «Eaux du monde» konfrontiert worden.

Regional wird belohnt

Für den positiv besetzten Preis «Bergkristall» hatte die Alpen-Initiative das Projekt «Kulinarischer Herbst» aus Graubünden auserkoren. Die Initiative zur Förderung der regionalen Küche ist eine Aktion von Alpinavera und Gastro Graubünden in Zusammenarbeit mit den Gastroverbänden der Kantone Glarus und Uri.

Mit ihren Auszeichnungen möchten die Alpen-Initianten auf positive und negative Beispiele von Transportwegen von Waren hinweisen. Nominiert wurden je drei Beispiele, die einer Abstimmung unterworfen wurden. Über 5900 Personen hätten in diesem Jahr an der Abstimmung teilgenommen, schreiben die Initianten. (SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.