91 Massnahmen sollen helfen
So wollen die Skigebiete Strom sparen

Die Inflation, Energiekrise und der Klimawandel fordern im Winter die Skigebiete. Wie die Bergbahnen mit dieser Herausforderung umgehen, ist klar im Massnahmenkatalog von Schweiz Tourismus aufgeführt.
Publiziert: 23.11.2022 um 17:19 Uhr
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Aktualisiert: 24.11.2022 um 08:53 Uhr
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Mit einem Massnahmenkatalog entscheiden die Bergbahnen individuell, wie sie Strom sparen.
Foto: keystone-sda.ch
Samuel Walder

Schon jetzt laufen die Anlagen in den Skigebieten auf Hochtouren. Der Bundesrat appelliert an die Bevölkerung, Strom zu sparen. Dem wollen aber auch die Bergbahnen gerecht werden. Am Mittwoch informiert Schweiz Tourismus, wie in der kommenden Saison in den Bergen Strom gespart wird.

Berno Stoffel (50) ist Direktor des Verbands Seilbahnen Schweiz. «Die Seilbahnen verbrauchen am wenigsten Strom», sagt er. Etwa 0,24 Prozent machen die Bahnen und Lifte vom Gesamtverbrauch der Skigebiete aus. Mit einer radikalen Schliessung gewinne man also nichts, meint Stoffel.

91 Massnahmen helfen Bergbahnen Strom zu sparen

Auch die künstliche Beschneiung mache nur einen kleinen Teil des Energieverbrauchs aus. Zudem könne man auf Kunstschnee heute nicht mehr verzichten. Und das aus ökonomischen Gründen.

Um Strom zu sparen und den Kunden trotzdem eine gute Wintersaison zu bieten, hat der Verband einen Katalog mit 91 möglichen Massnahmen erstellt. Er wurde an die Seilbahnen verteilt. «Jede Bergbahn kontrolliert ihren Verbrauch stetig», sagt Stoffel. Aufgrund der gesammelten Daten können die Bergbahnen selber entscheiden, ob und welche Massnahme sie treffen wollen.

Stoffel angesprochen auf die Massnahmen: «Wir haben verschiedene Möglichkeiten, mit der Geschwindigkeit, der Anzahl Gondeln und den Betriebszeiten.» So wäre eine Möglichkeit, in Toilettenanlagen nur noch kaltes Wasser anzubieten und weniger zu heizen – aber nicht nur das, wie Stoffel sagt. «Da geht es um Werbebeleuchtungen abschalten, Heizungen zu reduzieren, Kaltwasser auf Toilettenanlagen, Nachtfahrten, Dachrinnenheizungen und so weiter.»

Bergbahnen produzieren auch Strom

Weiteres Beispiel ist die Geschwindigkeitsreduzierung: Bei einer grossen Luftseilbahn würde die Reduzierung der Fahrtgeschwindigkeit überhaupt nichts nützen. Bei einem Sessellift sieht das wieder anders aus. Denkbar ist laut Stoffel, auch an den Fahrzeiten der Bahnen zu schrauben oder eine längere Mittagspause einzubauen. Stoffel: Jedes Skigebiet soll selbst entscheiden können, welche Massnahme am besten auf ihr Bahnen-Netz passt.

Bei den Schweizer Bergbahnen wird aber nicht nur gespart, sondern auch Strom produziert. Mit Solarzellen und Windenergie auf den Dächern und Wänden der Bergbahngebäude wird Strom geliefert.

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