90 Kilo pro Person
Mit Ninja Grosi gegen Food Waste kämpfen

In der Schweiz landet ein Drittel aller essbaren Lebensmittel im Abfall. Eine breite Allianz unter der Leitung der Stiftung Pusch kämpft nun mit Ninja Grosi gegen Food Waste an. Diese gibt Tipps und Tricks zur Abfallvermeidung weiter.
Publiziert: 28.11.2019 um 15:26 Uhr
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Aktualisiert: 19.12.2020 um 12:34 Uhr
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Rund ein Drittel aller in der Schweiz produzierten Lebensmittel geht verloren.
Foto: Getty Images
Fabio Giger

Statt im Magen landet ein grosser Teil der Lebensmittel direkt im Mülleimer oder auf dem Komposthaufen. Der grösste Abfallberg fällt in den Haushalten an. Im Schnitt häufen sich pro Person und Jahr rund 90 Kilogramm an. Die weggeworfenen Lebensmittel belasten auch das Portemonnaie mit 600 Franken für jeden einzelnen. Genug ist genug, findet die Stiftung Praktischer Umweltschutz (Pusch) und startet die nationale Kampagne «Save Food, Fight Waste».

Diese wird von einer breiten Allianz von Bund, Kantonen, Gemeinden, Unternehmen und Verbänden unterstützt. Mit dabei sind etwa der Bauernverband, die Stiftung für Konsumentenschutz oder auch der internationale Multi Nestlé. Gemeinsam wollen sie die Öffentlichkeit für das Problem von Food Waste sensibilisieren – und zu «Food Ninjas» machen. So kann sich jeder nennen, der Lebensmittelabfälle wirksam verhindern will.

In Bern verteilen Ninjas gerettete Äpfel

Das Gesicht der «Food Ninja»-Bewegung soll eine Ninja-Grosi sein. Sie gibt Tipps, wie jeder selbst wie ein japanischer Krieger gegen Food Waste ankämpfen kann. Ihren Kampfspruch richtet sie direkt an die Bevölkerung: Geniessen statt wegwerfen.

Konkreter wird die Stiftung Pusch auf ihrer Online-Plattform savefood.ch. Darauf vermittelt die Kampagne fünf Food Ninja-Weisheiten, wie sich Food Waste vermeiden lässt. Zudem bietet das Grosi einen Test an. Damit lässt sich herausfinden, wie stark man sich bereits um die Abfallreduktion sorgt – oder wie viel vom Teller doch im Abfall landet.

Die Ninja-Kampagne macht auch auf der Strasse auf sich aufmerksam: Food Ninjas verteilen am Donnerstag in Bern vor einer Biogas-Anlage gerettete Äpfel. Das ist der offizielle Startschuss zur nationalen Kampagne.

Breite Partner-Allianz

Besonders problematisch ist Food Waste auf Stufe der Haushalte, so die Stiftung. Denn nicht nur die Lebensmittel selbst werden verschwendet. Die Kette reicht weit zurück. Herstellung von Lebensmitteln ist zeit- und ressourcenintensiv. Land, Wasser, Treibstoffe, Düngemittel, Verpackungsmaterial: Viele Ressourcen werden verschwendet. Dies belastet die Umwelt.

«Wenn alle Akteure der Lebensmittel-Wertschöpfungskette und Konsumentinnen und Konsumenten ihren Beitrag leisten, lässt sich dieses Problem lösen», schreibt Kampagnenleiterin Clivia Bucher von Pusch in einer Medienmitteilung. Dafür brauche es aber eine Allianz von Partnern.

Mit diesen zehn Tipps machen Sie Foodwaste den Garaus

1. Nicht zu viel einkaufen: Schon mit cleverem Einkaufen können Sie sehr viel bewirken. Schreiben Sie sich auf, was Sie benötigen. Und kaufen Sie nicht mit leerem Magen ein. So vermeiden Sie, dass Sie Nahrungsmittel posten, die Sie gar nicht benötigen.

2. Nicht auf Sonderangebote hereinfallen: Oft bieten Detailhändler Angebote wie «3 für 2» oder «beim Kauf von 3 gibts eines gratis» an. Lassen Sie sich nicht von diesen Lock-Angeboten zum Kauf verleiten, sondern halten Sie sich an Ihre Einkaufsliste. Dann kaufen Sie auch nicht mehr, als Sie konsumieren können. Ausnahme: Punkt 6 dieser Liste.

3. Auch «hässliches» Gemüse kaufen: Entscheiden Sie sich bewusst, auch Karotten und Früchte zu kaufen, die nicht dem Schönheitsideal entsprechen. So bewirken Sie, dass künftig «hässliche» Exemplare nicht aussortiert und weggeworfen werden.

4. Essen richtig lagern: Falsches Lagern von Nahrungsmittel sorgt für einen Grossteil des Foodwastes im Haushalt. Kaufen Sie die richtigen Behälter, lagern Sie Früchte im Keller und räumen Sie den Kühlschrank richtig ein. Das heisst: Gemüse gehört ins unterste Fach, gleich darüber Fleisch. In den obersten Etagen kommen dann die selbst gemachten Speisen hin – so bleibt alles am längsten haltbar.

5. Daten auf Verpackung richtig beurteilen: «Mindestens haltbar bis» ist keinesfalls zu verwechseln mit «zu verbrauchen bis». Produkte, die das Mindest-Haltbarkeits-Datum überschritten haben, sind oftmals noch geniessbar. Überzeugen Sie sich selber davon, bevor Sie das Essen wegwerfen.

6. Rabattjagd am Feierabend: Wenige Stunden vor Ladenschluss gehen die Preise runter. Migros, Coop und Co. kleben rote Rabatt-Punkte auf verderbliche Waren. Wer zur rechten Zeit kommt (meist nach 18 Uhr), spart kräftig. Motto der Händler: Lieber zum halben Preis verkaufen als gar nicht.

7. Resten verwerten nach dem Kochen: Spass und Kreativität sind im Kampf gegen Foodwaste entscheidend. Denn: Auch mit Resten können Sie etwas Tolles auf den Teller zaubern! Probieren Sie aus, versuchen Sie Resten zu kombinieren.

8. Sharing is caring: Auch wenn trotz all diesen Massnahmen einmal etwas übrig bleibt, ist dies nicht weiter tragisch. Gerade Früchte oder Gemüse können Sie den Nachbarn anbieten. Oder Sie offerieren das Essen Ihren Kolleginnen und Kollegen am Arbeitsplatz.

9. Essen retten mit Smartphones: Indem Sie auf digitale Angebote zurückgreifen, können Sie Nahrungsmittel vor dem «Kübel-Tod» bewahren. Die App «Too good to go» etwa zeigt an, in welchen Geschäften übrig gebliebene Nahrungsmittel zu einem reduzierten Preis angeboten werden. So profitieren Sie auch finanziell.

10. Lebensmittel einfrieren statt wegschmeissen: Viele Produkte oder Gerichte können Sie im Tiefkühler zwischenlagern. Etwa Pasta, Risotto oder Eintopf-Gerichte. Aber Achtung: Speisen mit gekochten Eiern oder Eiweiss sind nicht zum Einfrieren geeignet. (bro)

1. Nicht zu viel einkaufen: Schon mit cleverem Einkaufen können Sie sehr viel bewirken. Schreiben Sie sich auf, was Sie benötigen. Und kaufen Sie nicht mit leerem Magen ein. So vermeiden Sie, dass Sie Nahrungsmittel posten, die Sie gar nicht benötigen.

2. Nicht auf Sonderangebote hereinfallen: Oft bieten Detailhändler Angebote wie «3 für 2» oder «beim Kauf von 3 gibts eines gratis» an. Lassen Sie sich nicht von diesen Lock-Angeboten zum Kauf verleiten, sondern halten Sie sich an Ihre Einkaufsliste. Dann kaufen Sie auch nicht mehr, als Sie konsumieren können. Ausnahme: Punkt 6 dieser Liste.

3. Auch «hässliches» Gemüse kaufen: Entscheiden Sie sich bewusst, auch Karotten und Früchte zu kaufen, die nicht dem Schönheitsideal entsprechen. So bewirken Sie, dass künftig «hässliche» Exemplare nicht aussortiert und weggeworfen werden.

4. Essen richtig lagern: Falsches Lagern von Nahrungsmittel sorgt für einen Grossteil des Foodwastes im Haushalt. Kaufen Sie die richtigen Behälter, lagern Sie Früchte im Keller und räumen Sie den Kühlschrank richtig ein. Das heisst: Gemüse gehört ins unterste Fach, gleich darüber Fleisch. In den obersten Etagen kommen dann die selbst gemachten Speisen hin – so bleibt alles am längsten haltbar.

5. Daten auf Verpackung richtig beurteilen: «Mindestens haltbar bis» ist keinesfalls zu verwechseln mit «zu verbrauchen bis». Produkte, die das Mindest-Haltbarkeits-Datum überschritten haben, sind oftmals noch geniessbar. Überzeugen Sie sich selber davon, bevor Sie das Essen wegwerfen.

6. Rabattjagd am Feierabend: Wenige Stunden vor Ladenschluss gehen die Preise runter. Migros, Coop und Co. kleben rote Rabatt-Punkte auf verderbliche Waren. Wer zur rechten Zeit kommt (meist nach 18 Uhr), spart kräftig. Motto der Händler: Lieber zum halben Preis verkaufen als gar nicht.

7. Resten verwerten nach dem Kochen: Spass und Kreativität sind im Kampf gegen Foodwaste entscheidend. Denn: Auch mit Resten können Sie etwas Tolles auf den Teller zaubern! Probieren Sie aus, versuchen Sie Resten zu kombinieren.

8. Sharing is caring: Auch wenn trotz all diesen Massnahmen einmal etwas übrig bleibt, ist dies nicht weiter tragisch. Gerade Früchte oder Gemüse können Sie den Nachbarn anbieten. Oder Sie offerieren das Essen Ihren Kolleginnen und Kollegen am Arbeitsplatz.

9. Essen retten mit Smartphones: Indem Sie auf digitale Angebote zurückgreifen, können Sie Nahrungsmittel vor dem «Kübel-Tod» bewahren. Die App «Too good to go» etwa zeigt an, in welchen Geschäften übrig gebliebene Nahrungsmittel zu einem reduzierten Preis angeboten werden. So profitieren Sie auch finanziell.

10. Lebensmittel einfrieren statt wegschmeissen: Viele Produkte oder Gerichte können Sie im Tiefkühler zwischenlagern. Etwa Pasta, Risotto oder Eintopf-Gerichte. Aber Achtung: Speisen mit gekochten Eiern oder Eiweiss sind nicht zum Einfrieren geeignet. (bro)

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