Seit Monaten gab es Gerüchte über grössere Verkäufe, nun sind sie Tatsache: Alpiq verkauft InTec und Kraftanlagen Gruppe für 850 Millionen Franken die französische Bouygues Construction. Der Vollzug des Verkaufs ist für die zweite Jahreshälfte geplant. Nötig ist dafür auch die Wettbewerbsbehörden in der EU und der Schweiz.
Die Nachricht kommt kurz vor der Bilanzkonferenz von heute Montag in Olten SO. Ein guter Zeitpunkt für Alpiq-Chefin Jasmin Staiblin (48), um auch bei den Spekulationen reinen Tisch zu machen.
Bouygues ist ein Riese
Was geht nach Frankreich? Verkauft wird die Alpiq-Gebäudetechniktochter Alpiq Intec und die deutsche Kraftanlagen Gruppe. Damit lagen die Sonntagsmedien richtig. Sie hatten damit gerechnet, dass der Deal in den nächsten Tagen verkündet wird. Käufer Bouygues ist ein Grosskonzern mit einem Jahresumsatz von 39 Milliarden Franken. In der Schweiz beschäftigt dieser knapp 1300 Mitarbeiter, weltweit 115'530.
Für Alpiq-CEO Staiblin ist der Deal mit den Franzosen eine «Win-win-Situation». Nicht zuletzt erhalte Bouygues Zugang zu einem «attraktiven Portfolio von innovativen, profitablen Geschäften in Wachstumsmärkten». Wie es in der Medienmitteilung heisst, ermöglicht die Transaktion neue Perspektiven für 7650 Mitarbeitende, davon 4000 Mitarbeitende sowie 420 Lernende in der Schweiz.
Durch den Verkauf fokussiert sich Alpiq auf das Kerngeschäft mit der Stromproduktion in der Schweiz sowie auf die internationalen Aktivitäten. Diese umfassen den Kraftwerkspark, die erneuerbaren Energien sowie den Energiehandel.
Grosser Verlust trotz mehr Umsatz
Neben der Verkaufsmeldung gab der Stromkonzern heute auch Zahlen bekannt. 2017 konnte das Unternehmen den Umsatz auf 7,2 Milliarden Franken steigern, über eine Milliarde mehr als im Jahr zuvor.
Beim Gewinn resultierten gegenüber dem Vorjahr jedoch herbe Verluste: Unter dem Strich blieb gemäss Rechnungslegungsstandard IFRS ein Verlust von 84 Millionen Franken, gegenüber einem Gewinn von 294 Millionen Franken im Vorjahr. Ohne einige Sondereinflüsse liegt der Verlust noch bei 33 Millionen Franken (Vorjahr: +115 Millionen Franken). Dividenden für die Aktionäre soll es keine geben.
Staiblin verzichtet auf Zurich-VR-Mandat
Für 2018 erwartet Alpiq ein operatives Ergebnis noch unter dem von 2017 - dies vor allem wegen der weiterhin tiefen Grosshandelspreise. Eine leichte Entlastung sei die neu eingeführte Marktprämie in der Schweizer Wasserkraft.
Neues zu Staiblins Zukunftsplänen gibt es ebenfalls. Sie wird nun doch nicht Verwaltungsrätin beim Versicherer Zurich. Angesichts der Situation beim Stromkonzern Alpiq zieht sie ihre Kandidatur zurück, wie Zurich am Montag vermeldete. (jfr/SDA)
2009 wurde der Schweizer Strommarkt teilliberalisiert. Grosskunden mit mehr als 100'000 Kilowattstunden Jahresverbrauch können sich ihren Strom billig auf dem freien Markt besorgen. Viele Gemeinden, die ihr Stromnetz selbst besitzen, können dies tun. Auch die Gemeindebetriebe Safnern BE.
Wer sein Stromnetz dagegen nicht besitzt, ist vom Eigner abhängig und muss dessen vollen Produktionspreis bezahlen. Wie zum Beispiel die Bewohner von Orpund BE.
Das sorgt bei jenen Stromkonzernen, die keine solchen Endkunden bedienen dürfen, für Frust. Die Axpo beschwert sich: «Axpo hat stets betont, dass dieser Zustand unhaltbar ist.» Alle sollten gleich lange Spiesse haben.
«Wir halten keinen Kunden im Monopol gefangen», schreibt auch Konkurrent Alpiq auf Anfrage. «Die Strategie von Alpiq ist auf den vollständig liberalisierten Markt ausgerichtet. Dort agieren wir im harten Wettbewerb.» Sprich: Man verramscht den produzierten Strom mit Verlust.
Alpiq weiter: «Von einer vollständigen Strommarkt-Öffnung profitieren die Kunden.» Zwischen den Zeilen heisst das: Unter dem aktuellen System wird der Kunde geschröpft, während Konzerne wie die BKW abkassieren. Die letzten Jahreszahlen bestätigen das: Die BKW haben in den letzten drei Jahren jeweils mehrere Hundert Millionen Franken Gewinn gemacht.
Die BKW halten dagegen, die Kunden profitierten sogar von der aktuellen Regelung: «Die Energietarife der BKW basieren auf den Gestehungskosten, welche derzeit über dem Marktpreis liegen.» Dieser sei allerdings in letzter Zeit wieder gestiegen. «Dies bedeutet für die Kunden auch, dass sie gegen weitere Preissteigerungen abgesichert sind.»
2009 wurde der Schweizer Strommarkt teilliberalisiert. Grosskunden mit mehr als 100'000 Kilowattstunden Jahresverbrauch können sich ihren Strom billig auf dem freien Markt besorgen. Viele Gemeinden, die ihr Stromnetz selbst besitzen, können dies tun. Auch die Gemeindebetriebe Safnern BE.
Wer sein Stromnetz dagegen nicht besitzt, ist vom Eigner abhängig und muss dessen vollen Produktionspreis bezahlen. Wie zum Beispiel die Bewohner von Orpund BE.
Das sorgt bei jenen Stromkonzernen, die keine solchen Endkunden bedienen dürfen, für Frust. Die Axpo beschwert sich: «Axpo hat stets betont, dass dieser Zustand unhaltbar ist.» Alle sollten gleich lange Spiesse haben.
«Wir halten keinen Kunden im Monopol gefangen», schreibt auch Konkurrent Alpiq auf Anfrage. «Die Strategie von Alpiq ist auf den vollständig liberalisierten Markt ausgerichtet. Dort agieren wir im harten Wettbewerb.» Sprich: Man verramscht den produzierten Strom mit Verlust.
Alpiq weiter: «Von einer vollständigen Strommarkt-Öffnung profitieren die Kunden.» Zwischen den Zeilen heisst das: Unter dem aktuellen System wird der Kunde geschröpft, während Konzerne wie die BKW abkassieren. Die letzten Jahreszahlen bestätigen das: Die BKW haben in den letzten drei Jahren jeweils mehrere Hundert Millionen Franken Gewinn gemacht.
Die BKW halten dagegen, die Kunden profitierten sogar von der aktuellen Regelung: «Die Energietarife der BKW basieren auf den Gestehungskosten, welche derzeit über dem Marktpreis liegen.» Dieser sei allerdings in letzter Zeit wieder gestiegen. «Dies bedeutet für die Kunden auch, dass sie gegen weitere Preissteigerungen abgesichert sind.»