Trotz Corona-Tristesse konnten sich die Superreichen in der Schweiz über immense Vermögenszuwächse freuen. Noch nie seit der Einführung des «Bilanz»-Rankings sind die Vermögen der 300 Reichsten der Schweiz so stark gestiegen wie dieses Jahr: Um 115 Milliarden Franken legte das Gesamtvermögen zu. Rekord: 821'800'000'000 Franken!
Blick hat Zahlen und Fakten rund um die Superreichen zusammengestellt.
Gesamtvermögen der 300 Reichsten: 821,8 Milliarden Franken. Damit hat das Gesamtvermögen einen neuen Rekord erreicht. Jeder der 300 Reichsten besitzt im Durchschnitt 2739 Millionen Franken. Entwicklung der Vermögen: Die 300 Reichsten sind 2021 um 115 Milliarden reicher geworden. Das ist in absoluten Zahlen der höchste Zuwachs seit der Einführung des Rankings im Jahr 1989. Die prozentuale Zunahme betrug 16,3 Prozent. Dies ist in Prozentzahlen der höchste Zuwachs seit 1999, als die gelisteten Reichsten erstmals die Zahl von 300 umfassten.
33 Jahre Berichterstattung: Als «Bilanz» 1989 erstmals die Liste der Reichsten publizierte, besassen die damals erfassten 100 Personen zusammen 66 Milliarden Franken. Heute verfügen alleine die zwei Reichsten, die Gebrüder Kamprad sowie die Familien Hoffmann, Oeri und Duschmalé, mit 90 Milliarden über weitaus mehr Vermögen als damals alle 100 zusammen.
Die zehn Reichsten: Die Top Ten in der Reichstenliste haben dieses Jahr um 41 Milliarden Franken oder umgerechnet 18,6 Prozent zugelegt. Sie besitzen zusammen 261 Milliarden. Drei Prozent der 300 Reichsten halten damit 32 Prozent des Gesamtvermögens aller Reichsten.
Die Reichsten: Die Gebrüder Kamprad halten seit 20 Jahren ununterbrochen die Spitze der 300 Reichsten. Das Vermögen der Ikea-Möbelhändler blieb 2021 bei 55 bis 56 Milliarden. Firmengründer Ingvar Kamprad ist vor vier Jahren gestorben. Seine Söhne Jonas, Peter und Mathias leiten das Unternehmen, alle besitzen den Schweizer Pass.
Der grösste Aufsteiger: Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne hat in diesem Jahr am meisten zugelegt: Sein Vermögen ist um 17 Milliarden Franken auf neu 29 bis 30 Milliarden Franken gestiegen. Dies dank der überdurchschnittlich starken Zunahme des Börsenwertes seiner beiden Hauptbeteiligungen, jener am Logistikkonzern Kühne+Nagel und jener an der Reederei Hapag Lloyd.
Der grösste Absteiger: Eine Vermögensschmelze von 1 Milliarde hat der Internetunternehmer Patrick Drahi zu beklagen. Unter anderem hat der Kurs des amerikanischen Medienunternehmens Altice USA, an dem er beteiligt ist, stark nachgegeben. Insgesamt gibt es dieses Jahr deutlich weniger Verlierer in der Liste, und auch die Abstürze sind in absoluten Zahlen deutlich tiefer. 2020 verbuchte der grösste Verlierer (damals Bierkönig Jorge Lemann) noch einen Rückgang von 7 Milliarden.
Die Neuen: In diesem Jahr werden elf Reichste neu in der Liste aufgeführt. Die Debütanten bringen zusammen 8,9 Milliarden Franken auf die Waage.
Die reichsten Manager: In dieser Kategorie gibt es dieses Jahr zwei Neuzugänge mit bekannten Namen: Ex-Pictet-Banker Boris Collardi und Roche-CEO Severin Schwan, beide mit einem Vermögen von 100 bis 150 Millionen Franken.
Land der Milliardäre: Unter den 300 Reichsten in der Schweiz führt «Bilanz» 145 Milliardäre auf, 10 mehr als im Vorjahr.
Die reichste Frau: Biererbin Charlene de Carvalho-Heineken ist wie schon letztes Jahr die reichste Frau der Schweiz. Dank wieder steigendem Bierkonsum gewann ihr Aktienpaket an Wert, und sie legte um 1 Milliarde auf 14 bis 15 Milliarden Franken zu. (red)