Estée Lauder, eine der bekanntesten Kosmetikmarken der Schweiz, hat offenbar gröbere Probleme. 40 der 220 Angestellten sollen entlassen werden. Das bestätigt das Amt für Arbeit des Kantons Schwyz gegenüber Blick. Ein offizielles Schreiben der Firma an das Amt liegt Blick vor. Die Angestellten wurden am Samstag informiert. Bisher hat Estée Lauder keine Fragen von Blick beantwortet.
Die Begründung von Estée Lauder im Schreiben: «Wir überprüfen, wie wir unseren Betrieb in Lachen sowohl in der Produktion als auch in der Distribution am besten optimieren können.» Unter anderem werde überprüft, wie man die Schichtmodelle optimieren und die Produktionskapazitäten konsolidieren könne.
«Stellenabbau unumgänglich»
Und weiter: «Es wurde den Angestellten mitgeteilt, dass ein Stellenabbau aller Voraussicht nach unumgänglich sein wird, um die Kontinuität des Geschäftsbetriebs zu wahren und einen langjährigen Fortbestand zu sichern.» Die Kündigungen werden ausgesprochen, wenn im Rahmen des Konsultationsverfahrens keine Lösungen präsentiert werden, um das Unternehmen in der Schweiz zu retten.
Das Schreiben endet: «Estée Lauder ist stolz auf ihre langjährige Tätigkeit in der Schweiz und ist bestrebt, weitere Auswirkungen zu minimieren und alle Mitarbeitenden mit Respekt und Sorgfalt zu behandeln.» Ein schwacher Trost für Angestellte, die um ihren Job zittern.
2017 noch ausgebaut
Noch 2017 präsentierte sich die Situation genau umgekehrt. Der amerikanische Kosmetikkonzern baute seine Büros in der Schweiz aus und schafft in Wollerau bis zu 160 Stellen. Diese wurden aus dem Ausland in den Kanton Schwyz verlegt. Wo die Firma seit 40 Jahren ansässig war.
Laut einer Mitteilung haben damals mehrere Gründe den Ausschlag gegeben für die Wahl von Wollerau als weitere Zweigstelle. Dazu zählten etwa das Ausbildungsniveau, der mobile Lebensstandard, die wirtschaftsfreundliche Umgebung und die Lebensqualität in der Schweiz. Sechs Jahre später sieht offenbar alles ganz anders aus. Ob das die Angestellten, die nun von der Entlassung bedroht sind, auch so sehen, wie das Management in den USA?