2G-Abschaltung
Notrufsysteme in Liften von Liegenschaften umgerüstet werden

Wer ein sehr altes Handy benutzt, muss auf ein schnelleres Netz wechseln. Die Abschaltung vom 2G-Netz in der Schweiz trifft zudem unzählige Lifte in unzähligen Liegenschaften. Sie müssen jetzt umgerüstet werden.
Publiziert: 30.12.2020 um 08:40 Uhr
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Aktualisiert: 05.01.2021 um 09:10 Uhr
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2G wird nämlich abgeschaltet.
Foto: zVg
Aline Leutwiler

Die Lifttüren schliessen sich. Der Lift beginnt zu fahren. Plötzlich hält er abrupt – und steht still. Ein Albtraum. Jetzt gibt es nur noch eines: den Notfall-Knopf. Aber dieser könnte in so manchen Liften bald nicht mehr funktionieren.

Denn nicht nur ältere Handys sind von der 2G-Abschaltung betroffen. Viele Lifte sind mit einem Notrufsystem ausgestattet, das den Rettungsdienst via 2G-Übertragung alarmiert. Die Notrufsysteme dieser Lifte müssen bis Ende Jahr ausgetauscht sein, weil allen voran die Swisscom dann der 2G-Technologie den Stecker zieht.

Der Schweizer Aufzugsverband hat keine genauen Zahlen, wie viele Aufzüge betroffen sind. «Wir gehen aber davon aus, dass in rund der Hälfte aller Aufzüge in der Schweiz ein Notrufsystem installiert ist. Davon sind etwa 10 bis 15 Prozent mit der 2G-Technologie ausgerüstet», sagt Silvia Glaus-Zinder vom Verband Schweizerischer Aufzugsunternehmen.

So funktioniert das Umrüsten

Beim Umrüsten wird das sogenannte Gateway ersetzt. Statt mit 2G alarmiert dieses Gerät die Notrufzentrale neu mit 3G oder 4G. «Das Gateway wird anschliessend konfiguriert und auf alle Funktionalitäten geprüft – insbesondere, ob Verbindung und Rückruf zur Notrufzentrale reibungslos funktionieren», erklärt Silvia Glaus-Zinder.

Bei Schindler informierte man die betroffenen Kunden schon seit längerem. Wie viele davon noch nicht umgerüstet haben, gibt Schindler nicht bekannt. «Es handelt sich aber um einen kleinen Anteil», sagt Sprecherin Carolyn Pike. Die Kosten der Umrüstung müssen die Kunden selbst bezahlen. Gemeinsam mit Schindler werde nach einer Lösung gesucht. «Diese Beratungsleistung hat keine Zusatzkosten zur Folge», so die Sprecherin.

Feuerwehr und Polizei entspannt

Bei der Feuerwehr sieht die Situation anders aus. «Wir haben keine Geräte mehr, die mit 2G funktionieren», sagt Urs Bächtold, Direktor des Schweizer Feuerwehrverbands. «Die Feuerwehr sieht die Abschaltung folglich sehr entspannt». Das gleiche sagt auch die Rettung und Schutz Zürich (SRZ). Mit der Abschaltung von 2G habe man keine Schwierigkeiten.

Auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz sieht kaum Probleme. «Wir gehen davon aus, dass noch solche Systeme existieren. Die Provider werden die Kunden sehr darüber informieren, dass die Abonnemente nicht mehr unterstützt werden und sie wechseln müssen», sagt Sandra Kehrli vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz. Das gelte für die Feuerwehr als auch für die Polizei.

Das Schweizerische Kompetenzzentrum für Polizeitechnik und Informatik (PTI) bestätigt das ebenfalls. «Systeme, die den Bereich Notruf und Notrufalarmierung betreffen, sind bei der Polizei umgestellt und die Entgegennahme von Notrufen ist sichergestellt», so Andreas Beeler, Sprecher des PTI.

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