Der Pharmagigant Roche zementiert seine Stärke am Rheinknie. Vor fünf Jahren weihte das Unternehmen den 178 Meter hohen Roche-Turm ein. Kurz darauf startete der Bau des 205 Meter hohen zweiten Turms. Und nun legt der Milliardenkonzern bereits die Pläne für den dritten Turm auf. Er soll noch höher sein: Bis zu 221 Meter hoch könnte das dritte Roche-Hochhaus werden. Rekord.
Im Gebäude sollen Büros sein, heisst es in einem Communiqué vom Mittwoch. Roche spricht von einem «visuellen Dreiklang», von «drei abgetreppten Hochhäusern». Der Entwurf stammt erneut aus der Feder des Architekturbüros Herzog & de Meuron.
«Die gegenwärtige dichte und kleinteilige Bebauung im Südareal», heisst es weiter, «entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen an nachhaltige, erdbebensichere und moderne Arbeitsplätze.» Sämtliche Bauten auf dem Südareal – mit Ausnahme des ersten Hochhauses und des historischen Verwaltungsgebäudes – werden ab 2023 abgerissen. Stattdessen kommt der neue Turm. Plus viel Grün.
Hohe Baukosten
Die Baustelle wird riesig sein. Ein derartiges Bauvorhaben hat die Schweiz noch nicht gesehen. Aktuell gilt der erste Roche-Bau als das höchste Gebäude der Schweiz. Im nächsten Jahr wird dieser Titel an den zweiten Roche-Bau gehen. Die beiden Bauten überragen den Rest der Schweiz um Längen.
Das höchste Gebäude ausserhalb von Basel ist der Zürcher Prime Tower. 126 Meter zählt der Bau im Westen von Zürich. Der Prime Tower gilt aktuell als zweithöchstes Hochhaus des Landes. Auf Platz drei: schon wieder Basel, der Messeturm, 105 Meter. Platz vier: Ein Wohnturm in Dübendorf ZH, der JaBee Tower. Platz fünf: das Sulzer-Hochhaus in Winterthur ZH, 99,7 Meter.
Roche greift für die Dominanz tief ins Portemonnaie. Der Bau des ersten Turms kostete unterm Strich mehr als eine halbe Milliarde Franken. In den gleichen Dimension bewegen sich die Kosten für den zweiten Bau. Und auch der dritte dürfte – angesichts der Höhe und der Nutzung – in dieser Welt spielen. Das ist kein Pappenstiel, aber Roche kann es sich leisten. Die Firma ist hochprofitabel. Der Konzerngewinn 2019 belief sich auf über 14 Milliarden Franken. Das macht unterm Strich mehr als eine Milliarde pro Monat. Oder fast 40 Millionen pro Tag. Netto. (ise)