2 Milliarden bleiben im Inland
Schweizer Läden profitieren vom Einkaufstourismus-Verbot

Einkaufstouristen dürfen in der Corona-Krise über Monate nicht ins billigere Euroland zum Shoppen. Kaufkraft von bis zu 2 Milliarden Franken bleibt so in der Schweiz.
Publiziert: 17.05.2020 um 11:30 Uhr
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Aktualisiert: 06.11.2020 um 12:51 Uhr
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Einkaufstourismus wie hier in Konstanz (D) beim Shoppingcenter Lago ist für Schweizer immer noch verboten.
Foto: Keystone

Das rigide Grenzregime zu unseren europäischen Nachbarländern wird allmählich gelockert. Seit dem Wochenende dürften beispielsweise binationale Paare, Familienmitglieder oder Schrebergartenbesitzer wieder über die Grenze nach Deutschland. «Einkaufstourismus bleibt aber verboten!», stellte Staatsekretär Mario Gattiker (63) am Freitag klar. Die komplette Grenzöffnung gilt erst ab dem 15. Juni.

Das Shopping-Verbot im billigen Euroland – auch Tanktourismus ist nicht erlaubt – ist ein Segen für die gebeutelten Schweizer Detailhändler. Entsprechend erzielen die Schweizer Geschäfte steigende Umsätze. Der St. Galler Ökonom Thomas Rudolph (58) hat auf Anfrage der «NZZ am Sonntag» ausgerechnet, wie viele Milliarden Franken dank des Shopping-Verbots nicht ins Ausland geflossen sind.

Lebensmittelverkäufer profitieren

Schweizer Läden können mit einer zusätzlichen Kaufkraft in Höhe von potenziell 1,95 Milliarden Franken im Zeitraum Mitte März bis Mitte Juni 2020 über alle Branchen hinweg rechnen.

Wer sind die Profiteure? Vor allem Lebensmittelmärkten spülte der Lockdown überdurchschnittlich viel Geld in die Kassen. In normalen Zeiten geben Schweizer Konsumenten pro Jahr rund 3,3 Milliarden Franken für Lebensmittel im Ausland aus. Laut Ökonom Rudolph kommen 825 Millionen Franken zusammen, die nun in die Kassen der Schweizer Lebensmittelgeschäfte fliessen. «Das ist sicherlich ein willkommener Zustupf für den Lebensmitteldetailhandel», sagt Rudolph zur «NZZ am Sonntag».

Detailhändler wie Coop, Denner oder Aldi bestätigen in dem Bericht, besonders bei Filialen in Grenznähe vom Lockdown zu den Nachbarländern profitiert zu haben. (uro)

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