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18 Wochen für Väter und Mütter
Nestlé führt geschlechtsneutralen Betreuungsurlaub ein

Lebensmittelkonzern Nestlé geht neue Wege bei seinem Angebot für junge Eltern. Vor allem für die primäre Betreuungsperson ist das Angebot grosszügig. Doch es gibt noch grosszügigere Unternehmen in der Schweiz.
Publiziert: 04.12.2019 um 09:05 Uhr
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Aktualisiert: 20.01.2020 um 14:43 Uhr
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Nestlé prescht bei den Betreuungsurlauben für seine Mitarbeiter vor, die neu Eltern werden. Dabei unterscheidet der Konzern nicht mehr zwischen Müttern und Vätern, sondern primären und sekundären Betreuungspersonen.
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Nestlé legt im Rennen um die besten Bedingungen für junge Eltern einen Zacken zu. Der internationale Multi verlängert die bezahlte Auszeit nach der Geburt nicht einfach, sondern führt ein neues Modell ein. Eine genderneutrale Elternauszeit löst ab 2020 den bezahlten Mutter- oder Vaterschaftsurlaub ab. Zwei Jahre später wird die neue Richtlinien für alle rund 300'000 Mitarbeitenden weltweit umgesetzt sein, verspricht das Unternehmen. In der Schweiz beschäftigt der Lebensmittelkonzern rund 9600 Mitarbeitende.

Die Hauptbetreuungsperson – egal ob Vater oder Mutter – bekommt neu 18 Wochen voll bezahlte Elternzeit. Das sind vier Wochen mehr als Mütter beim Konzern im Minimum bisher bekommen. In der Schweiz bezahlte Nestlé bislang schon 16 Wochen. Die Richtlinie gilt auch für adoptierte Kinder.

Die Zweitperson kann sich neu mindestens vier Wochen Zeit nehmen, um das Kind zu betreuen. Bislang gabs dazu kein Nestlé-weites Minimum. Hierzulande gewährt das Unternehmen aktuell fünf Tage Vaterschaftsurlaub.

Grosse Konkurrenz

Die neuen Richtlinien setzten neue Mindeststandards und seien nach oben offen, heisst es im Communiqué von Nestlé. Heisst also, der Konzern hält sich die Option offen, die Elternzeiten noch attraktiver zu gestalten. Vielleicht auch in der Schweiz, denn ein Blick auf die Konkurrenz zeigt, der Druck ist da.

Etwa durch Novartis. Der Pharmakonzern kennt keine neutrale Babyzeit, aber der Vaterschaftsurlaub ist auch so gut ausgebaut. Väter können sich 18 Wochen voll bezahlt ihrem Nachwuchs widmen, auch dann wenn sie nicht Hauptbetreuer sind. Mütter haben den gleichen Anspruch.

Auch Zurich baut aus

16 Wochen Vaterschaftsurlaub bei vollem Lohn hat die Zurich Versicherung im Angebot ab Anfang 2020. Allerdings nur für Väter, die die Hauptbetreuung wahrnehmen. Alle anderen haben sechs Wochen Zeit für ihren Nachwuchs. Müttern gewährt der Versicherungskonzern 20 Wochen.

Einen langen Vaterschaftsurlaub gewähren auch Google mit zwölf Wochen und Johnson & Johnson mit acht Wochen. Am grosszügigsten mit den Vätern ist hierzulande aber der schwedische Auto-Hersteller Volvo. Ganze sechs Monate Elternzeit stehen den Vätern beim Konzern zu. (jfr)

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