1267 Franken pro Person und Nacht!
Ferienwohnungsanbieter wittern am Spengler Cup das grosse Geschäft

Die tolle Atmosphäre und Eishockey auf top Niveau locken viele Fans nach Davos. Für Kurzentschlossene sind die Unterkünfte aber kaum bezahlbar. Ganz ähnlich wie wenige Tage später am WEF.
Publiziert: 25.12.2023 um 09:44 Uhr
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Aktualisiert: 25.01.2024 um 14:22 Uhr
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In Davos steigt zwischen Weihnachten und Neujahr der Spengler Cup.
Foto: keystone-sda.ch
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Robin WegmüllerRedaktor Wirtschaft

Ergreifende Stimmung im Stadion, eine ausgelassene Party im Festzelt und das inmitten des atemberaubenden Panoramas der Bündner Berge. Vom 26. bis 31. Dezember werden in Davos die Pucks zum Spengler Cup eingeworfen. Das alljährliche Highlight für Eishockey-Fans zum Ende des Jahres. Die Vermieter von Ferienwohnungen begrüssen die Gäste – mit horrenden Preisen.

Ein Trip an den Spengler Cup ist eigentlich das perfekte Weihnachtsgeschenk. Tickets für die Spiele sind noch vorhanden, Übernachtungsmöglichkeiten ebenso. Der Haken: Die Schlafplätze sind kaum bezahlbar. Eigentümer von Ferienwohnungen riechen das Geschäft und vermieten ihre Apartments teuer. Auf der Buchungsplattform Airbnb steigen die Preise ins Unermessliche.

1267 Franken pro Person pro Nacht

So zahlen Kurzentschlossene für eine Unterkunft für sechs Personen bei drei Nächten insgesamt 985 Franken pro Person und Nacht. Eine zweite Wohnung direkt am Davoser Kongresszentrum kommt für fünf Gäste bei derselben Anzahl Nächte auf total 19'009 Franken – 1267 Franken pro Person und Nacht!

Die privaten Vermieter scheffeln auf Airbnb mächtig Kohle. Der Davoser Tourismusverantwortliche Reto Branschi (64) erklärt, weshalb: «Auf der Plattform Airbnb können Wohnungen anonym inseriert werden. So haben Vermieter keine Scheu, derart hohe Preise aufzudrücken.»

Am WEF braucht es ein noch grösseres Kässeli

Der Spengler Cup ist noch nicht einmal der Höhepunkt der Davoser Ferienwohnungspreise. Am Weltwirtschaftsforum (WEF) vom 16. bis 20. Januar sind die Mieten auf Airbnb teilweise doppelt so hoch. Zurzeit können WEF-Teilnehmer, die bisher noch keine Unterkunft gebucht haben, über 50'000 Franken für ein Dach über dem Kopf ausgeben. Der Preis zählt von Montag bis Samstag. Eine andere noch freie Wohnung kostet 46'082 Franken.

Dabei ist die Wohnungsvergabe an die Wirtschaftsbosse aus aller Welt grundsätzlich reguliert. Das WEF reserviert im Voraus Kontingente bei den Davoser Hotels und grossen Wohnungsvermietern. WEF-Teilnehmer können diese dann beziehen und müssen sich keine Gedanken über die Preise bei Airbnb und anderen Plattformen machen. Wer nicht zu den illustren WEF-Gästen gehört, hat keinen Zugriff auf die offiziellen Kontingente – und ist den Abzockern auf Airbnb und Co. ausgeliefert.

Tourismusdirektor Branschi beteuert, dass sich 95 Prozent der Davoser Hoteliers und Ferienwohnungsanbieter fair verhalten. Die anderen fünf Prozent findet man auf den genannten Plattformen. Und das, obwohl nach dem WEF mit den Skiferien der nächste grosse Ansturm auf Unterkünfte im Bündner Bergdorf folgt. Ein gutes Geschäft machen Ferienwohnungsbesitzer in Davos also sowieso. Auch wenn sie humane Preise verlangen würden.

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