12 Krankenhäuser müssen sich eine neue Aufgabe suchen
Kleinen Landspitälern droht das Aus

Die Schweiz hat zu viele Spitäler. BLICK zeigt die Liste derjenigen Krankenhäuser, deren Weiterbestand akut gefährdet ist. Was auffällt: Es sind vor allem kleine Landspitäler.
Publiziert: 13.01.2020 um 22:04 Uhr
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Aktualisiert: 06.03.2020 um 12:46 Uhr
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Von einer Schliessung akut gefährdet sind das Spital Rorschach SG, ...
Foto: zvg
Christian Kolbe

Für die wichtigsten Akteure im Gesundheitswesen ist klar: Die Schweiz hat zu viele Spitäler und zu viele Spitalbetten. Um den weiteren Anstieg der Gesundheitskosten zumindest eindämmen zu können, müssen Spitäler geschlossen werden (BLICK berichtete).

In der Schweiz gibt es ein Dutzend Spitäler, die sich um ihr langfristiges Weiterbestehen Sorgen machen müssen, sie sind akut gefährdet. Meist trifft es ländliche, kleinere Spitäler. Das macht auf den ersten Blick Sinn, gibt es doch auf dem Land weniger Patienten, die auf die Dienstleistungen eines Spitals angewiesen sind. Es hat aber auch damit zu tun, dass sich die grossen Spitäler in den Zentren besser zur Wehr setzen können.

Spitäler wehren sich

Der Kanton St. Gallen setzt zum radikalsten Schnitt bei der Umgestaltung der Spitallandschaft an. Die fünf Spitäler Altstätten, Flawil, Rorschach, Walenstadt und Wattwil sollen zu regionalen Gesundheitszentren mit Notfallstation umgebaut werden. Allerdings regt sich nun Widerstand gegen diese Pläne. In Flawil zum Beispiel will man nichts von der Idee wissen, das Spital in einen spezialisierten Pflegebetrieb umzuwandeln. Auch in Wattwil soll nach dem Willen des Kantons die Pflege das Akutspital ersetzen.

Ebenfalls akut gefährdet ist der Standort Heiden AR. Dieses Spital ist zu klein und zu teuer. Allerdings ist sich der neue Gesundheitsdirektor seiner Sache noch nicht ganz sicher, er will die weitere Entwicklung des Spitals erst mal abwarten.

Im Kanton Schwyz steht die Zukunft der drei Spitäler in Einsiedeln, Lachen und Schwyz auf dem Spiel. Nicht alle werden schliessen müssen, aber eine der drei Einrichtungen hat im kleinen Kanton langfristig keine Perspektive.

Rigoroser Abbau in Baselland

Am weitesten fortgeschritten sind die Abbaupläne im Kanton Baselland. Das Kantonsspital Laufen wird verschwinden, das Gebäude ist zu alt und hat eine schlechte ÖV-Anbindung. Als Ersatz ist ein Ambulatorium beim Bahnhof geplant – ohne stationäre Betten, aber nahe beim Patienten. Am Kantonsspital-Standort Bruderholz wiederum wird radikal abgespeckt, Betten und Angebot werden in grossen Stil reduziert. Künftig arbeitet es im Bereich Orthopädie mit der Hirslanden-Gruppe zusammen. Der Bettenturm im Bruderholz hat nur noch eine feuerpolizeiliche Bewilligung bis 2025.

Im Kanton Zürich steht das Spital Affoltern am Albis auf der Kippe. Um die Zukunft des Spitals zu sichern, hat die Stimmbevölkerung im letzten Jahr der Umwandlung in eine AG zugestimmt. So ist das Spital flexibler, um auf die neue Ausschreibung der Leistungsaufträge zu reagieren. In Affoltern macht man sich grosse Hoffnungen, gewisse Bereiche des Spitals weiter betreiben zu können. Im Bereich der Mutter-Kind-Psychiatrie zum Beispiel gilt das Spital als führend, ebenso in der Altersmedizin. Allerdings gehen Experten davon aus, dass der Kanton Zürich zwei bis drei Spitäler in den nächsten Jahren schliessen wird. Denn die Spitaldichte in Zürich ist hoch.

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